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26. Februar

Sonnabend | SA 07:13 SU 17:57 MA 05:05 MU 12:11

Wochenspruch: Hebräer 3,15

Wochenlied: EG 196 oder 199

Wir lesen Epheser 6,1 – 9

Die Herren lernen vom Herrn

Ratlos schauten wir uns aus den Bildschirmen der Videokonferenz an – neugierig die Konfirmanden, nachdenklich wir Pfarrerinnen. Gefangen in Regeln und Verordnungen, einem Netz, aus dem wir gar nicht raus wollten; in einer Welt, die sich neu sortierte. Respekt, Achtung, Abstand einfach nur, weil wir Menschen sind, angewiesen auf Atemluft ohne Ansehen der Person. Schwach wie Sklaven auf das Verhalten der anderen angewiesen. Die Sklaven erhalten im Text die genaueste Anweisung: „Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen. Denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen.“ (V. 7.8) Es geht nicht um das Wohl Einzelner, sondern um Haltung. Die Reihenfolge der Generationen löst sich auf, wenn Eltern ihren Kindern keine Orientierung geben können, wenn sich alle verlassen müssen auf Erfahrungen, die länger zurückreichen als das eigene Leben. Schließlich sind wir dann angewiesen auf das Vertrauen in die, die wir beauftragt haben. – Eine Hierarchie ist eine heilige Ordnung. Hier beginnt sie mit den Schwächsten. Die Kinder haben eine Chance darauf, zu Starken zu werden, wenn sie ohne Wut auf die eigene Ohnmacht groß werden. Im Eintreten für das Menschsein der anderen, besonders der Schwächsten. Die ohne Würde erhalten so selber Achtung. Wir lernen voneinander. Und die Herren lernen vom Herrn.

Karin Bertheau

Wir beten

Wir wissen, dass Du, Gott, unser Vater, im Himmel bist und es bei Dir kein Ansehen der Person gibt. Auf Deinen guten Willen vertrauen wir, Deine geliebten Menschen, angewiesen auf Deine Liebe. Amen.

Frommes Leben, selbstbestimmt

Beginen waren im Mittelalter geachtete Frauen, die selbständig ihre Frömmigkeit lebten. Diese von der Gesellschaft akzeptierten „Singles“ standen mitten im Leben und mitten im Glauben. Sie passten nicht ins Kloster und auch nicht in die vorgegebenen Frauen- und Familienrollen. Eine von ihnen war Mechthild von Magdeburg – gebildet, wortmächtig, eine begabte mystische Schriftstellerin, die sich den üblichen Lebensformen entzog. Ihr Werk „Das fließende Licht der Gottheit“ wurde erst 1869 veröffentlicht. Mechthild starb mit 75 Jahren am 26. Februar 1285.

um 1285 † Mechthild von Magdeburg, Mystikerin in Sachsen | 1944 † Gustav von Bodelschwingh

Sonne und Schild 2022

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