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3.2.1 Forschungsfragen

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Das Handlungs- und das Forschungsfeld der Schulpsychologie beziehen sich auf verschiedene Ebenen: die individuelle Ebene, die Klassen- und Schulebene und schließlich die Systemebene. Auf der individuellen Ebene gilt das Forschungsinteresse den Besonderheiten des Erlebens und Verhaltens Einzelner (Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrkräfte etc.). Hier werden z. B. Fragen behandelt wie: Unterscheiden sich Kinder mit ADHS von Kindern ohne ADHS hinsichtlich grundlegender exekutiver Funktionen? Zeigen sich Schwankungen exekutiver Funktionen bei Kindern mit ADHS, wenn diese wiederholt exekutive Funktionsaufgaben lösen?

Die Forschung zur Beantwortung solcher Fragestellungen folgt den Gesetzmäßigkeiten der psychologischen Grundlagenforschung. Am Ende des Forschungsprozesses stehen praktische Implikationen und konkrete Handlungsalternativen, die sich dann z. B. in der schülerzentrierten Beratung ( Teil II – Fokus Schülerinnen und Schüler) niederschlagen können.

Klassen-, Schul- und Systemebene. Auch wenn einzelne Schüler und Schülerinnen oder Lehrer und Lehrerinnen in den Blick genommen werden, spielen verschiedene Beziehungskontexte eine entscheidende Rolle. Das System Schule besteht aus verschiedenen Akteuren mit vielfältigen Beziehungen untereinander ( Teil III – Fokus Lehrkräfte und System Schule). Nicht zuletzt deshalb gehört Vernetzung zu den zentralen schulpsychologischen Aufgaben ( Kap. I-5). Im System Schule finden sich einerseits Gruppen, wie Schüler und Schülerinnen in Klassen oder Lehrkräfte an Schulen. Typische Forschungsfragen beziehen sich etwa auf Faktoren gelingenden Unterrichts und deren Wirkmechanismen ( Kap. III-2). Auch Interventions- und Präventionsforschung im Kontext Schule ( Kap. II-11) ist hier einzuordnen.

Schließlich lässt sich das Bildungssystem als Ganzes betrachten. Dabei können beispielsweise Fragen von Interesse sein wie: Unterscheidet sich das Leistungsniveau von Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Bundesländern? Lassen sich Effekte bildungspolitischer Reformen auf die Leistung der Schülerinnen und Schüler nachweisen? Solche Fragen werden häufig mit breitangelegten Large-Scale-Assessment-Studien adressiert. Sie stehen nicht primär im Zentrum schulpsychologischer Forschung, sondern des angrenzenden Forschungsbereichs der Empirischen Bildungsforschung. Nichtsdestotrotz können entsprechende Ergebnisse wegen ihrer bildungspolitischen Implikationen große Relevanz für die Schulpsychologie haben, zumal diese mit Veränderungen für die Schüler- und Lehrerschaft einher gehen können, die dann Eingang in den schulpsychologischen Forschungs- und Beratungsprozess finden.

Handbuch Schulpsychologie

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