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Beispiel: Evaluation einer neuen Mobbing-Intervention

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Ein Team von Schulpsychologen und -psychologinnen hat eine neue Intervention speziell für von Mobbing betroffene Personen in der Schule entwickelt, die nun empirisch auf ihre Wirksamkeit geprüft werden soll. Ziel des Programms ist es, die Schüler und Schülerinnen bei der Bewältigung erlebter Mobbing-Vorfälle durch eine Stärkung des Selbstwirksamkeitsempfindens zu unterstützen. Dazu können sich die Probanden und Probandinnen einer von zwei Gruppen zuordnen, von der nur die erste Gruppe an der Intervention teilnimmt. Im Anschluss wird die wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Probanden mittels eines standardisierten Testinstrumentes in beiden Gruppen erfasst. Das Schulpsychologen-Team will zeigen, dass die Probanden nach Teilnahme an dem Interventionsprogramm ihre wahrgenommene Selbstwirksamkeit höher einschätzen als die Probanden der Gruppe, die diese Intervention nicht durchlaufen hat. Die unabhängige Variable (UV) kann also zwei Werte annehmen, die jeweils die Teilnahme vs. Nicht-Teilnahme an der Mobbing-Intervention anzeigen. Die abhängige Variable (AV) ist die wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Probanden und Probandinnen.

Das klassische Design für die Prüfung kausaler Zusammenhänge ist das experimentelle Design. Hier werden mindestens zwei Stufen der UV systematisch variiert bzw. manipuliert, um anschließend den Einfluss auf eine AV beobachten zu können. Ein weiteres Merkmal des klassischen Experiments ist die Kontrolle bzw. Konstanthaltung von Störvariablen (Kovariaten oder konfundierende Variablen), die als Ursache für potentielle Veränderungen bzw. Unterschiede in der AV in Frage kommen. In unserem Beispiel ( Beispiel) könnte es sein, dass einige der von Mobbingvorfällen betroffenen Schüler zusätzliche psychotherapeutische Unterstützung eingeholt haben. Ein positiveres Abschneiden der Interventionsgruppe ist dann nicht mehr eindeutig auf die Mobbingintervention zurückzuführen, sondern kann auch Folge der psychotherapeutischen Maßnahmen sein. Die Kontrolle konfundierender Einflüsse wird durch das Prinzip der Randomisierung gewährleistet. Randomisierung bedeutet, dass die Personen (z. B. Schüler, Lehrkräfte, Eltern) zufällig einer der Untersuchungsbedingungen zugewiesen werden.

Bei gelungener Randomisierung haben potentielle Störvariablen keinen verzerrenden, konfundierenden Einfluss auf die Werte der AV. Somit wird gewährleistet, dass systematische Unterschiede hinsichtlich der AV lediglich auf die Variation der UV und nicht auf andere, bereits vor der Intervention bestehende Unterschiede zwischen den Gruppen zurückgeführt werden können (interne Validität, s. u.). Das randomisierte experimentelle Design gilt daher auch als »Goldstandard« (vgl. Rubin, 2008a), wenn es um die Analyse kausaler Wirkzusammenhänge geht. Studien mit diesem Design werden auch als randomisierte kontrollierte Studien (RCT; engl.: randomized controlled trial) bezeichnet.

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