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1.3 Was ist Positives Führen – und was nicht?

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Es gibt mindestens fünf Dinge, die Sie über Positives Führen wissen sollten. Es ist, erstens, ein Führungsansatz, der auf den Haltungen und Methoden der Positiven Psychologie fußt. Statt also immer nur auf Defizite, Mängel und Deltas zu fokussieren, nimmt Positive Leadership – die englische und die deutsche Fassung des Begriffs werden hier synonymisch verwandt – bewusst Gelingendes, Stärken, Sinnstiftendes, Erfolge und Ressourcen in den Blick. Zweitens arbeitet Positive Leadership im Unterschied zu vielen „eminenzbasierten“ Ansätzen – „Führe so wie Steve Jobs“ oder „Leadership nach Art der McKinseys/Bergsteiger“ oder „Mach’ es wie die Löwen“ – auf evidenzbasierter Grundlage: Seit Ende der 1990er-Jahre sind sowohl in der Psychologie als auch in den ökonomischen und anderen Wissenschaften immer mehr, immer größere und immer bessere Untersuchungen zum Nutzen von Stärken- und Sinnorientierung in der Führung erschienen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage bietet positives Führen allerdings, drittens, sehr praktische Handreichungen und Tools zur Führung von Mitarbeitenden, Teams und Organisationen. Die Ziele dieses Ansatzes sind, viertens, ein Mehr an Engagement, Motivation, Stärkenfokus, Sinnerleben, Miteinander, Aufblühen und Freude an und in der Arbeit – für Einzelne wie für Gruppen und Organisationen. Allerdings will Positive Leadership, fünftens, auch über klassische Erfolgsindikatoren abbildbare Optimierungen erreichen wie etwa:

höhere Kundenzufriedenheit,

höhere Umsätze,

niedrigere Mitarbeiterfluktuation,

geringere Burn-out-Raten etc.

Um ein Konzept zu verstehen, hilft es auch zu wissen, was damit nicht gemeint ist. So schreibt Kim Cameron (2013):

„One criticism of positive leadership, for example, is that it over-emphasizes soft, touchy-feely, smiley-face, saccharine-sweet, team-focused, cohesive activity. The hard-nosed, competitive, and challenging aspects of leadership are ignored.“

Wer sich mit positivem Führen beschäftigt, muss sich häufig mit folgenden oder ähnlichen Mythen und Missverständnissen auseinandersetzen: „Positive Leadership ist eine neuartige esoterische Heile-Welt-Veranstaltung, in der alles immer nur positiv und nett und schön ist, die Kritik und Leistungsanspruch ablehnt und die sich nur für Konzerne eignet, um Menschen noch mehr auszupressen.“

Zwar ist Positives Führen als Konzept erst Ende der 1990er-Jahre entstanden. Allerdings sind durch die quantitativen Forschungen von Wirtschafts-Nobelpreisträger Daniel Kahneman, Martin Seligman, Barbara Fredrickson, Adam Grant und anderen Annahmen bestätigt und präzisiert worden, die schon in der älteren Management-Literatur von Peter Drucker oder in humanistischen Ansätzen (Friedemann Schulz von Thun etc.) aufleuchteten. Exzellenz und Leistungsanspruch zählen gerade zu den Kernzielen von Positivem Führen – die sich aber eben nicht mit einer reinen Fokussierung auf Fehler, Defizite, Mängel etc. verwirklichen lassen. Daher verbreitet sich Positive Leadership nach und nach auch in Kliniken, bei Mittelständlern, im öffentlichen Dienst.

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