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A: Erfolge planen, erreichen, feiern

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Handlungsmacht, Selbstwirksamkeit, das Empfinden, Dinge gebacken zu bekommen, und zwar wiederum für mich selbst als Führungskraft wie auch gegenüber den Mitarbeitenden: Das ist das fünfte Erfolgsrezept von Positiv Führenden – Accomplishment, Zielerreichung.


Abnehmwillige reduzieren ihr Gewicht stärker, wenn sie für sich konkrete Ziele formulieren. Die interprofessionelle Zusammenarbeit bei der Rehabilitation von Herzinfarktpatienten läuft besser, wenn vorher Ziele formuliert wurden. Athletinnen steigern ihre Leistung nachhaltiger, wenn sie sich konkrete Ziele setzen.16 Es lohnt, beim Start schon das Ende im Kopf zu haben. Denn Ziele zu formulieren stärkt die Motivation, das Selbstbewusstsein und macht Erfolg wahrscheinlicher.


Die SMART-Formel zur Zielfindung kennen Sie möglicherweise bereits. Ziele sind demnach möglichst wie folgt formuliert:

spezifisch (also möglichst konkret statt vage),

messbar (inklusive Metriken und Meilensteinen, so dass deren Erreichen oder Nicht-Erreichen nachvollziehbar und transparent gemacht werden kann),

attraktiv (und zwar aus Sicht derer, die sie erreichen sollen),

realistisch (also möglichst weitgehend im Einflussbereich der betreffenden Personen),

und terminierbar (bis wann zu erreichen).

Allerdings ist ergänzend festzuhalten, dass nicht jedes Ziel auf Biegen und Brechen gemäß der SMART-Formel formuliert werden kann oder sollte, manchmal sind auch nur zwei oder drei der Parameter sinnvoll. Auch sind SMARTe Ziele erfahrungsgemäß eher dazu geeignet, im Alltagsgeschäft Entwicklungen fortzuschreiben, im Blick zu halten, zu optimieren. Für wirklich innovatives, disruptives Veränderungsmanagement können andere Zielmethoden wie etwa die bei Google bekannt gewordenen Objectives and Key Results (OKRs) oder die von Kim Cameron erfundenen Everest-Ziele sinnvoller sein.


Die sogenannten Everest-Ziele stellen eine deutliche positive Abweichung von der bisherigen Praxis dar, die für möglichst alle Beteiligen hoch erstrebenswert sind („goods of first intent“), die eher affirmativ formuliert sind (Fokus auf Gelegenheiten und Möglichkeiten statt Reduktion von Hindernissen, Überwindung von Problemen), welche einen Nutzen für Dritte beinhalten, positive Energie fördern („not exhausted …, but uplifted“) und bei deren Erreichung soziale Ressourcen hilfreich sein können. Eine mögliche Übung, um die Energie der Everest-Ziele nachvollziehen zu können:

1. Vergegenwärtigen Sie sich ein attraktives, positives, anspruchsvolles Ziel, eine innere Vision, die Ihrem inneren Ich entspricht und positive Folgen auch für andere hätte. Als Beispiel: Sie wollen mehr junge Pflegekräfte für Ihre Einrichtung gewinnen.

2. Wenn dieses Ziel, das Sie sich vorgenommen haben, nur die erste Stufe einer Treppe mit zehn Stufen wäre, was stände dann am oberen Ende dieser Treppe? In diesem Fall könnte das Ziel dort etwa sein: Sie sind ein extrem beliebter Arbeitgeber, Schul- und Universitätsabsolventen reißen sich geradezu darum, bei Ihnen anzufangen. Und Sie haben ein so mitarbeiterorientiertes Klima, dass sich dies herumspricht.

3. Stellen Sie sich vor, Sie haben dieses obere Ende der Treppe erreicht, die quasi Ihr bisheriges Ziel in zehnfacher Potenz übertrifft – wie fühlt sich das an? Möglicherweise erfahren Sie eine körperliche Reaktion (Kribbeln, angeregte Atmung o.Ä.)?

4. Wenn Sie nun vom oberen Ende dieser Treppe hinunterschauen auf Ihr ursprüngliches Ziel – wie machbar und realistisch erscheint es Ihnen nun? Was verändert sich aus dieser Perspektive?

5. Was wäre nun ein erster konkreter Schritt? Wer oder was könnte dabei helfen? Was, um in unserem Beispiel zu bleiben, wären konkret umsetzbare Möglichkeiten, mit denen Sie die Attraktivität und den Ruf der Pflegearbeit in Ihrem Haus verbessern könnten?

Wichtig: Everest-Ziele müssen und können in der Regel gar nicht erreicht werden. Es geht mehr darum, ihre Energie auszukosten, um daraus Schwung für die „alltäglicheren“ Herausforderungen mitzunehmen.


Wichtig ist allerdings, dass Sie Ziele dann auch sichtbar machen, wenn sie denn erreicht sind. Ich nenne das gern das Rasenmäher-Prinzip, denn meine Vermutung ist, dass Menschen unter anderem deshalb den Rasen so gerne mähen, weil der Erfolg so schnell und deutlich sichtbar ist – das hellere, frisch gemähte Gras hier, das höhere, dunklere noch zu schneidende dort …

Hier einige Anregungen, um die Accomplishment-Säule als Führungskraft zu stärken – für sich selbst und andere:


Konzipieren und formulieren Sie Hin-zu-Ziele statt Weg-von-Zielen. Erstere aktivieren die Belohungszentren im Gehirn – und werden mit höherer Wahrscheinlichkeit erreicht.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden verstanden haben, welche Erwartungen Sie an sie haben. Nur dann sind Ziele auch klar formuliert.

Loben Sie sich und andere regelmäßig auch für Zwischen- und Teilergebnisse! Zum Beispiel in einer Freitagsmail oder in einer wöchentlichen Runde.

Richten Sie bei Key-Performance-Indicators (KPIs) oder anderen Kennzahlen zunächst den Blick auf das Gelungene, auf die Erfolge, auf das Erreichte – und nicht nur, wie so häufig, auf den Mangel und das Defizit.

Machen Sie auch die sichtbar, die eher heimlich, still und leise zu Erfolgen beitragen, aber leicht in den Hintergrund zu geraten drohen.

Verbreiten Sie, gerade bei anspruchsvollen Zielen, Zuversicht, dass diese auch erreicht werden. Denn (begründeter) Optimismus stärkt nachweislich die Chancen auf die Erreichbarkeit von Zielen.

Betreiben Sie besonders bei besonderen Leistungen kritische Erfolgsanalysen mit Fragen wie diesen: Wie haben wir das geschafft? Welche Stärken haben uns dabei geholfen? Nur dann sind Erfolge auch replizierbar und bleiben keine Zufallsprodukte.

Vielleicht ergeben ja gewisse Rituale bei Ihnen Sinn, um Besonderes zu feiern? Ein gemeinsamer Umtrunk, ein paar Schachteln Pizza zum Feierabend oder, oder, oder?


Hier17 noch ein paar weitere Anregungen, um Erreichbares zu erreichen, zu feiern, wahrzunehmen.

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