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P: Positive Emotionen stärken
Оглавление„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“: Mit solchen Sprüchen wird häufig begründet, warum Freude, Interesse, Heiterkeit, Spaß bei der Arbeit nichts verloren haben. Aber diese sogenannten Positiven Emotionen, das hat die US-Forscherin Barbara Fredrickson mit ihrem „Broaden-and-Build“-Ansatz zeigen können, fühlen sich nicht nur gut an. Sie weiten auch unser Denken, machen uns kreativer, stärken die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress und Ärger. Warum es so wichtig ist, die Positiven Emotionen zu kultivieren, leuchtet vielen Chefinnen und Chefs zunächst wenig ein – vor allem wenn sie wenig Führungserfahrung haben. In PERMA-Lead-Untersuchungen (s. nächster Abschnitt) lässt sich das auch nachweisen. Es zahlt sich allerdings nachhaltig aus, wenn Führungskräfte gezielt die eigenen Positiven Emotionen und die ihrer Belegschaft stärken und ausbauen. Das belegen zahlreiche Studien und Überblicksarbeiten. Hier ein paar ausgewählte Forschungserkenntnisse aus den letzten zwei, drei Jahrzehnten:
Gut gelaunte Menschen haben höhere Erwartungen und setzen sich anspruchsvollere Ziele.
Führungskräfte schätzen optimistische Mitarbeitende als kreativer ein.
Durch Positive Emotionen lassen sich bessere Ergebnisse und mehr Vertrauen in Verhandlungssituationen erzielen.
Freundliche Angestellte sorgen für höhere Umsätze in Schuhgeschäften, höhere Kundenzufriedenheit in Bankfilialen, weniger Mitarbeiterfluktuation.
Je weniger Positive Emotionen, desto weniger Engagement.
Was heißt das nun konkret? Wie könnten Sie als Chefärztin, Pflegedienstleiter, Heimvorsteherin diese Positiven Emotionen fördern und stärken? Hier ein paar Anregungen für mögliche Strategien:
Führen Sie für sich ein sogenanntes Positivitäts-Portfolio, in dem Sie kleine, alltägliche Dinge auflisten, die Ihnen guttun, Freude machen, Ihr Interesse oder Ihre Gelassenheit stärken.
Pflegen Sie eine Leidenschaft, ein Hobby, ein Interessensgebiet? Das stärkt – gemäß einer britischen Studie an rund 3.000 Medizinern – die Motivation an der Arbeit, senkt das Demenzrisiko und fördert die soziale Eingebundenheit.
Verweisen Sie in Meetings mit Ihrem Personal immer wieder auf (Zwischen-)Erfolge und (Teil-)Siege, statt immer nur auf das, was fehlt, und darauf, wo es hapert!
Wer Mitarbeitenden möglichst weitgehende Arbeitsfreiräume und Autonomie bei der Ausgestaltung des Wann und Wie und Wo der Tätigkeiten einräumt, erhöht die Chancen auf gute Laune und Motivation.
Der Smalltalk und das informelle Miteinander können bei vollen OP-Sälen und unterbesetzten Schichten schnell zu kurz kommen – sie sind aber wichtig, um den Menschen kleine Momente des Auftankens zu ermöglichen. Wenn dabei auch mal Croissants, Kuchen oder Obst spendiert werden, möglicherweise sogar von der Führungskraft – umso besser.