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3.1 Interkulturelle Trainings, Consultings, Mentorings, Coachings

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Die Methoden interkultureller Trainings sind entweder informatorisch wissensorientiert oder interaktionistisch erlebnisorientiert. Der informatorische Ansatz ist zumeist kulturspezifisch, er hat ein kognitives Trainingsziel, das durch die Vermittlung von faktenorientiertem Wissen über die sog. Zielkultur erreicht werden soll. Der interaktionsorientierte Ansatz kann kulturspezifisch und kulturallgemein sein (in der Praxis zumeist Letzteres), er hat primär affektive, konative und behaviorale Trainingsziele, die mit interkulturellen Rollenspielen, Szenarios, Fallsimulationen etc. erreicht werden sollen. Kulturspezifische und kulturallgemeine Trainingsinhalte schließen einander nicht notwendig aus, sondern können sich mit entsprechendem Methodenmix auch ergänzen. Folgende Trainingstypen werden unterschieden:

Abb. 2:

Trainingstypen interkultureller Kompetenz nach Kinast (2005:200), Göbel & Buchwald (2008:126), Bolten (2012:129)

Mit TRIKK bzw. TRIKK-R liegt ein an den Entwicklungsaufgaben, der Lebenswelt, den subjektiven Lebenstheorien und der Berufswelt von Heranwachsenden orientiertes Training für Berufsschüler vor, das diese auf multikulturelle Arbeitskontexte vorbereiten soll (Over & Mienert 2008).

Zunehmend an Bedeutung gewinnen, insbesondere für die Zusammenarbeit in interkulturellen virtuellen Teams in der Wirtschaft, aber auch in akademischen Kontexten, webbasierte Angebote zum interkulturellen Lernen wie informatorische Trainingsmodule, Culture Assimilators, E-Planspiele, E-Assessment-Center etc. (Zeutschel 2005, Bolten 2007:30, Hochschulforum Digitalisierung 2015).

Interkulturelles Consulting ist ein Instrument des diversitätssensiblen Personalentwicklungsmanagements ebenso wie Interkulturelle Mentorings. Geht es beim Consulting um professionelle Expertenberatung, z.B. bei der Zusammenstellung internationaler Teams, so steht bei den Mentorenprogrammen die Austauschbeziehung zwischen berufserfahrenen Mentoren und weniger berufserfahrenen Mentees mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zu deren betrieblicher Integration und frühzeitiger Vorbereitung auf Führungspositionen im Mittelpunkt (Voigt 2013). Auch Interkulturelle Coachings sind individualisierte Beratungs- und Fördermaßnahmen der Personalentwicklung, i.d.R. für Fach- und Führungskräfte in Unternehmen und anderen Organisationen, und passgenau auf deren Persönlichkeit und professionellen Bedarfe zugeschnitten (Kinast 2005:217–226, Barmeyer 2007, Bolten 2012:153–158).

Die Wirkungen von Maßnahmen zur Förderung interkultureller Kompetenz sollen über einen Transpositionseffekt erzielt werden, bei dem internalisiertes Gelerntes in interkulturellen Erfahrungen sukzessiv in automatisierte Handlungen überführt wird (Kinast 2005:213). Jedoch stößt die Lerntransferevaluation an ihre Grenzen, da bei einem qualitativ wie quantitativ so schwer zu erfassenden Gegenstand wie interkultureller Handlungskompetenz die Indikatoren für den Kompetenzzuwachs weder zuverlässig identifiziert noch kontextsensibel operationalisiert werden können.

Sprache und Kommunikation in der beruflichen Aus- und Weiterbildung

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