Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 1 - Группа авторов - Страница 26
11. Schädlichkeit des Müssigganges sowie der Geschwätzigkeit und Prunksucht im Lehren; Unterricht über das christliche Lehramt und den Gebrauch der Gnadengaben.
Оглавление[Denn jeder Müßiggänger ist unthätig und unnütz.] 166 Das sind die Wege aller Jener, die keiner Arbeit obliegen, sondern nach Worten haschen und das für Tugend und Recht halten. Solche Menschen gleichen mit ihren Werken jenen müssigen und geschwätzigen Wittwen, „die umherlaufen und umherschweifen durch die Häuser„167 mit ihrer Geschwätzigkeit, um Schmähreden zu erhaschen und von Haus zu Haus mit großer Übertreibung zu tragen ohne Gottesfurcht; und zu alledem bringen sie, 168 unverschämt wie sie sind, unter dem Vorwande der Belehrung verschiedene (alberne) Reden vor. Und wenn sie doch (wenigstens) wahre Lehre vorbrächten! [Dann wohl ihnen!]169 Nun aber ist Dieses das Traurige dabei, daß sie das nicht verstehen, was sie (lehren) wollen und das (als wahr) behaupten, was es nicht ist. Denn sie wollen als Lehrer gelten und sich beredt zeigen, da sie Böses treiben im Namen Christi; 170 [das widerfährt Vielen;] 171 Dieß aber geziemt sich nicht für Diener Gottes; auch achten sie nicht auf das Wort (der hl. Schrift): „Nicht Viele mögen unter euch Lehrer sein, Brüder,“ 172 „noch wollet Alle Propheten sein.„ 173 „Wer in seinen Worten nichr fehlt, der ist ein vollkommener Mann, im Stande zu bändigen und zu unterjochen seinen ganzen Leib.“ 174 Und: „Wen Jemand lehrt, so lehre er nach Gottes Wort.„ 175Und (wieder): „Verstehst du die Sache, so gib Bescheid deinem Bruder; wenn aber nicht, so lege deine Hand auf deinen Mund.“ 176 „Bald muß man schweigen, bald reden.„ 177 Und wiederum heißt es: „,Ein Wort, zu rechter Zeit geredet, gereicht dem Manne zur Zierde.“ 178Und abermals: „Euere Rede sei mit Anmuth gewürzt; denn man muß wissen, wie man einem Jeden nach Gebühr antworten solle.„ 179 Denn wer herausschwätzt, was immer ihm in den Mund kommt, wird stets Streit verursachen, und wer geschwätzig ist, wird den Schmerz vergrößern; und wer mit seinen Lippen voreilig ist, wird in Übel fallen; denn wegen der Zügellosigkeit der Zunge wird der Zorn kommen; der Gerechte aber bewahrt seine Zunge und liebt seine Seele zum Leben.“ 180Jene (oben Erwähnten) sind es, „die durch ihre weichen uud schmeichlerischen Reden die Herden der Einfaltigen täuschen und sie, während sie sie selig preisen, in Irrthum führen.„ 181
Fürchten wir uns demnach vor dem Gerichte, welches den Lehrern bevorstehet. Denn ein schweres Gericht werden jene Lehrer über sich ergehen lassen müssen, „welche lehren und nicht (darnach) handeln,“ 182 sowie Jene, welche Christi Namen lügenhaft annehmen und sagen, daß sie die Wahrheit lehren, in der That aber herumlaufen und umherschweifen, sich erheben und rühmen „in ihrer fleischlichen Gesinnung.„ 183 Sie sind wie „ein Blinder, der einen Blinden führt, und Beide fallen in die Grube.“ 184 Aber sie werden verurtheilt werden (jene Lehrer) deßhalb, „.weil sie mit ihrem Geschwätz und eitlem Unterrichte eine thierische Weisheit predigen„ 185und leeren Trug in hochtrabender „Überredung menschlicher Weisheit,“ nach dem Willen des Fürsten, der Macht hat in dieser Luft, und jenes Geistes, der seine Gewalt ausübe in den Unbotmäßigen, „nach der Anweisung dieser Welt und nicht nach der Lehre Christi.„ 186 [Denn aus dem Endzwecke der Rede wird der Mensch erkannt.] 187 „Hast du hingegen das Wort der Wissenschaft oder das Wort der Lehre oder der Weissagung [oder des Dienstes] 188erhalten, so sei Gott gelobt, welcher Allen reichlich hilft, welcher Allen gibt und es nicht vorrückt.“ 189Mit jener Gnadengabe also, die du vom Herrn empfangen hast, diene deinen geistesbegnadigten Brüdern, 190den Propheten, 191 welche erkennen mögen, daß es Gottes Worte sind, die du redest; und erzähle192 die erhaltene Gnadengabe bei der kirchlichen Versammlung zur Erbauung deiner Brüder in Christus; denn gut und trefflich ist, was den Menschen Gottes Nutzen bringt, wenn du wirklich Solches 193 besitzest.