Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 1 - Группа авторов - Страница 33
5. Wo nur eine weibliche Person ist, hält sich der hl. Clemens nicht auf; wie sehr und warum man Ärgernisse vermeiden müsse.
ОглавлениеKommen wir an einen Ort, wo wir eine christliche Frauensperson allein finden und kein anderer (Christ) da ist als diese allein, so verweilen wir dort nicht, noch beten wir, noch lesen wir dort die (heiligen) Schriften, sondern fliehen von da, wie vor dem Anblicke einer Schlange oder wie vor dem Anblicke der Sünde.253 Nicht aber (thun wir Dieß), weil wir diese Frauenspersonen verachten, — weit entfernt sei von uns eine solche Gesinnung gegen unsere Brüder in Christus. — sondern weil sie allein ist, deßhalb fürchten wir, daß nicht Jemand mit lügnerischen Worten Scmach auf uns häufe, denn die Herzen der Menschen liegen im Argen befestigt;254und damit wir keine Gelegenhei denen geben, die eine solche gegen uns zu erhaschen und Böses über uns zu reden wünschen, und Niemandem zum Anstoße gereichen, deßhalb schneiden wir die Gelegenheit denen ab, die gerne eine solche ergreifen möchten;255 deßhalb hüten wir uns, „Jemandem zum Anstoße zu gereichen, sei es den Juden oder den Heiden oder der Kirche Gottes; noch suchen wir, was uns allein nützt, sondern was Vielen frommt, damit sie selig werden;„256 denn auch uns nützt das nicht, wenn Jemand wegen uns Ärgerniß leidet.257 Hüten wir uns also jederzeit sorgfältig, unsere Brüder zu verwirren und ihnen ein unruhiges Gewissen zu bereiten258 dadurch, daß wir ihnen zum Anstoße dienen. „Denn wenn unser Bruder wegen einer Speise betrübt,“ gekränkt, schwach, geärgert „wird, so wandeln wir schon nicht (mehr) nach der Liebe Gottes. Wegen deiner Speise bist du Jenen zum Verderben, für welchen Christus gestorben ist.„ 259 Indem ihr euch so an eueren Brüdern versündiget und ihre schwachen Gewissen verletzet, versündigt ihr euch an Christus selbst. „Wenn sich wegen einer Speise mein Bruder ärgert,“ so sollen wir als treue (Schüler) Christi sagen, „dann wollen wir kein Fleisch essen in Ewigkeit, damit wir unseren Bruder nicht ärgern.“260So handelt Jeder, welcher Gott wahrhaft liebt, der in Wahrheit sein Kreuz trägt 261 und Christum anzieht262 und seinen Nächsten liebt; der sich hütet, Jemand zum Anstoß zu gereichen, auf daß nicht seinetwegen Jemand sich ärgere und sterbe, deßhalb, 263weil er beständig bei Jungfrauen ist und bei ihnen sich aufhält, was sich nicht geziemt, zum Verderben Jener, die es sehen und hören. Solch’ böses Betragen ist ärgerlich und gefährlich und todbringend.264 Dieß ist aber für Christen nicht geziemend.265 Selig aber ist Jener, der wegen (der Bewahrung) der Keuschheit vorsichtig und furchtsam ist in Allem! 266