Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 1 - Группа авторов - Страница 27
12. Vorschriften für Besuche bei Kranken und Armen und für Beschwörungen.
Оглавление„Schön und nützlich ist es auch, die Waisen und Wittwen zu besuchen,„ 194besonders die Armen, welche viele Kinder haben [zunächst aber die Glaubensgenossen].195 Dieß ist ohne Zweifel Pflicht für Diener Gottes und solcher Dienst für sie schön und geziemend. [Ja, ja, (solche) sind wahrhaft Männer der Wahrheit.] 196 Ferner ist es anständig, schön und geziemend für Brüder in Christus, Jene zu besuchen, die von bösen Geistern gequält werden, über sie zu beten, sie auf gehörige Weise197zu beschwören mit Gott gefälligem Gebete, nicht mit glänzenden und vielen Worten, die künstlich zusammengestellt und (dazu) vorbereitet sind, daß sie vor den Menschen beredt und mit einem glücklichen Gedächtnisse begabt erscheinen; sie gleichen aber „einer tönenden Pfeife oder einer Schelle, die [deren Geschwätz] herab- klingelt;“ 198 sie nützen auch Nichts denen, welche sie beschwören, sondern sie bringen nur schreckliche Worte hervor, mit welchen sie die Menschen in Furcht setzen, handeln aber nicht mit wahrem Glauben nach der Lehre des Herrn, welcher gesagt hat: „Diese Gattung (der Dämonen) wird nicht anders ausgetrieben, als durch Fasten und“ unablässiges und andächtiges „Gebet„.199 Heilig also sollen sie zu Gott beten und flehen, mit Freudigkeit und aller Mäßigung und Reinheit, ohne Hast und ohne Bosheit. So (vorbereitet) mögen wir dem kranken200Bruder oder der kranken Schwester nahen und sie besuchen, wie es sich geziemt, ohne List und Geldgier und ohne Lärm und ohne Geschwätzigkeit, ohne ein der Frömmigkeit widersprechendes Betragen und ohne Stolz, sondern mit dem herablassenden und demüthigen Geiste Christi. 201 Durch Fasten also und Gebet mögen sie Jene beschwören, nicht aber mit zierlichen, künstlich zusammengestellten und geordneten Worten, sondern wie Menschen, die von Gott die Gnadengabe der Heilung erhalten haben, [„umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es hin“]202 mit Zuversicht, wie das Lob Gottes (es erfordert). 203 Durch euer Fasten und Gebet und beständiges Wachen und euere übrigen guten Werke ertödtet die Werke des Fleisches durch die Kraft des hl. Geistes. 204 Wer so handelt, „der ist ein Tempel des hl. Geistes Gottes;„ 205 der treibe die Teufel aus, und Gott wird ihm beistehen; denn es ist schön, den Kranken 206 zu helfen. Der Herr hat befohlen: „Treibet die Teufel aus“207 mit vielen anderen Heilungen und (fügte hinzu): „Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es hin.” 208 Großer Lohn ist denen, die so handeln, von Gott (hinterlegt), weil sie ihren Brüdern durch die ihnen vom Herrn verliehenen Gnadengaben dienen. Denn schön und heilsam ist Dieß für die Diener Gottes, weil sie nach den Vorschriften des Herrn handeln, der gesagt hat: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht209 u. s. w. Auch das ist schön, gerecht und billig, daß wir um Gottes willen unseren Nächsten mit aller Liebe und Ehrbarkeit besuchen, wie der Apostel gesagt hat: „Wer wird schwach, ohne daß ich schwach werde? Wer wird geärgert, ohne daß ich Anstoß leide? 210 Das alles ist gesagt über die Liebe, mit welcher wir einander lieben sollen. Und hierin sollen wir wandeln ohne Anstoß 211 noch Etwas thun mit Ansehen der Personen oder zur Beschämung Anderer, sondern die Armen sollen wir lieben als Diener Gottes und sie vor Allem besuchen. Denn das ist schön vor Gott und vor den Menschen, daß wir nämlich der Armen gedenken und unsere Brüder sowohl als auch Fremde lieben wegen Gott und wegen Derjenigen, welche an Gott glauben, wie wir es aus dem Gesetze und den Propheten und von unserem Herrn Jesus Christus gelernt haben über die Bruderliebe und Gastfreundschaft. [Deßhalb ist auch Dieß euch ergötzend und angenehm, deßhalb seid ihr Alle Lehrlinge Gottes.] 212Ihr kennet ja die Worte, 213 die über die Bruderliebe und Gastfreundschaft gesagt sind; denn kräftig sind jene Worte allen Jenen gesagt, welche das thun. 214