Читать книгу Die Briefe der Päpste (42-401), Band 1 - Группа авторов - Страница 30
2. An Orten, wo Christen beiderlei Geschlechtes sind.
ОглавлениеTrifft es sich aber, daß, da wir noch weit entfernt sind von unseren Häusern und Verwandten, der Tag sich neigt und uns der Abend überrascht, und nöthigen uns die Brüder durch die Bruderliebe und um der Gastfreundschaft willen, bei ihnen zu bleiben, damit236 wir mit ihnen wachen mögen und sie das Wort Gottes hören und üben und genährt würden mit den Worten des Herrn, daß sie ihrer eingedenk seien; und bringen sie uns Brod und Wasser, oder was (sonst) Gott bescheert hat, und wir stimmen, ihnen willfahrend, ein, bei ihnen zu übernachten; dann treten wir, wenn daselbst ein gottgeweihter 237 Mann ist, bei diesem ein und nehmen bei ihm Herberge, und derselbe Bruder muß uns Alles herschaffen, was uns nöthig ist; dieser bedient uns auch, wäscht uns die Füße, salbt uns, bereitet uns das Bett, damit wir im Vertrauen auf Gott schlafen gehen. Alles Dieses muß jener gottgeweihte Bruder, der dort ist, wo wir einkehren, selbst verrichten. Er soll auch den Brüdern dienen, aber auch die einzelnen Brüder, die an demselben Orte sind, sollen vereint mit ihm alles den Brüdern Nothwendige herbeischaffen.238 Was uns aber betrifft,239 darf daselbst keine Frauensperson sein, weder ein Mädchen noch eine Verheirathete, weder eine Alte240 noch eine Gottgeweihte, weder eine christliche noch eine heidnische Magd, sondern nur Männer dürfen bei den Männern sein.
Wenn wir nun sehen, daß es nothwendig sei, aufzustehen241und zu beten wegen der Frauenspersonen und Wortes der Ermahnung und Erbauung zu sprechen, so rufen wir die Brüder und alle heiligen Schwestern 242und Jungfrauen und alle Frauen, welche daselbst sind, zusammen, damit sie mit aller Bescheidenheit und mit Anstand sich versammeln zum wonnevollen Genusse der Wahrheit. Hierauf halten wir, so viele aus uns der Rede mächtig sind, eine Ansprache und ermahnen sie mit den Worten, welche Gott uns eingibt. Hernach beten wir und begrüßen uns (mit dem Kusse), 243Männer die Männer. Die Frauen und Jungfrauen aber müssen ihre Hände in ihre Kleider einhüllen; ebenso hüllen auch wir bescheiden und in aller Ehrbarkeit, mit ehrbar und vollkommen züchtig emporgewandten Augen, unsere Rechte in unsere Gewänder; dann können sie (die Frauenspersonen) sich nähern und uns grüßen (einen Kuß gebend) auf unsere in unsere Kleider eingehüllte Rechte. Hierauf gehen wir dorthin, wohin uns Gott zu ziehen gestattet.