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Hände in den Taschen

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Wie bewegt man sich im Kirchenraum – innerhalb oder außerhalb des Gottesdienstes? Wohin mit den Händen? Hier haben es Angehörige mancher Orden einfach, die ihre Hände in den weiten Ärmeln verstecken können … Die gefalteten Hände sind eine Möglichkeit, eine andere die übereinandergelegten Arme. Eine ausgesprochen saloppe und ungeziemende Gebärde ist es, die Hände in die Hosentasche zu stecken.

Der Journalist Dieter Stein schildert folgende Szene in der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (2000): „Am Ostersonntag war ich wieder in der Kirche. Mit einem katholischen Freund besuchte ich den Gottesdienst im Berliner Dom. […] Der Pfarrer muss der Gemeinde sagen, wann sie aufzustehen und wann sie sich zu setzen hat. Viele Gelegenheitsbesucher kennen die Liturgie nicht mehr. Beim Gang zum Abendmahl steht vor mir ein älteres Ehepaar. Der Mann dreht sich mehrmals lässig schlendernd um sich selbst und begutachtet neugierig Kuppel und Säulen. Dabei hat er die Hände gemütlich in den Hosentaschen versenkt. Ich spreche den Mann an und bitte ihn, die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Auf seinen fragenden Blick hin weise ich auf den Altar. Verdutzt zieht er die Hände heraus und hält sie hinter seinen Rücken. Es handelte sich um einen kanadischen Touristen. Ich musste die Aufforderung auf englisch wiederholen. Ein deutsches Ehepaar, das die Szene mitbekam, musterte mich kopfschüttelnd von oben bis unten.“

Kleine Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche

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