Читать книгу Hardcore - H. C. Schwarz - Страница 26
1.21 Mein Tagebuch / 9
ОглавлениеWas ist der Motor
hinter den Kulissen der Pornoindustrie, die treibende Kraft? Wie tickt der durchschnittliche Kunde? Angebot und Nachfrage, ein profitables Produkt mit einem wachsenden Markt? Geht es wirklich darum, ganz banal um ein lukratives Geschäft?
Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass im Rahmen der Pornographie vor allem ein perfides Konzept der Demütigung, der Erniedrigung gehandelt wird. Porno ist eine Frontlinie im Krieg der Geschlechter, in der Sex als Mittel zum Zweck und der Schwanz als das Machtinstrument der Wahl eingesetzt werden. Die männlichen Pornodarsteller fungieren in diesen eindimensionalen Rollenspielen als Stellvertreter, leben vor der Kamera die Rachefantasien der User aus.
Sie wollen es allen Frauen heimzahlen, dass Mutti sie nicht genug geliebt und zu heiß gebadet hat. Hier finden die Herren der Schöpfung nun endlich einen Minimalkonsens und einen Weg, ihr Konkurrenzdenken zu überwinden. Eine Art Melting Pot, der jede Menge gute Gründe beinhaltet, eine oder auch alle Frauen abgrundtief zu hassen:
1. Meine Mutter war eine Heilige. Wie sie mich immer mit stummen Vorwürfen und schmalen Lippen dirigiert hat. Wie sie in alles reingeredet hat und immer wusste, was für mich richtig und falsch ist. Wie sie mich zu Heimlichkeiten gezwungen hat mit ihrem vorbildlichen Getue und ihrem cleanen Wesen. Sie war perfekt und ich ein schmutziger, ungezogener, kleiner Bengel, der zu gehorchen hatte. Das hat sie hart wie ein Schraubstock mit sanfter Stimme durchgesetzt.
Noch heute werde ich wütend, wenn mir eine Frau Vorschriften macht. Ich brauche meine Freiräume und genieße meine Heimlichkeiten. Ich bin gerne heimlich ein böser, schmutziger Junge, der den Frauen weh tut. Und ich kann es mir nur schwer eingestehen, aber tief in mir drin, dort, wo meine Wut ist, will ich alle diese heiligen Frauen in den Dreck ziehen und sie an das Kreuz nageln.
2. Meine Mutter war eine Hure. Die Männer waren ihr immer wichtiger als ich. Sie hatte Sex mit ihnen, während ich, als kleiner Junge, neben ihr im Bett lag und so tat, als ob ich schlief. Es gab viele, verschiedene Männer in unserem Leben, sie kamen und gingen. Sie machten auf Vaterfigur, bis ihnen das zu anstrengend wurde. Zum Abschied haben die Männer viele hässliche Dinge zu meiner Mutter gesagt, sie gedemütigt und beschimpft. Ich wollte sie immer beschützen. Aber das konnte ich nicht, ich war ja noch viel zu klein.
Heute weiß ich, dass diese Männer recht hatten. Meine Mutter ist eine Schlampe und ich verabscheue sie für ihre Lust, ihren Hunger nach Nähe und Liebe, ihren haltlosen Lebenswandel. In jeder Frau sehe ich heute diese Hurenmutter. Ich kann ihnen niemals vertrauen und hasse sie dafür.
3. Eine Frau hat mir ein Kind angehängt und ich musste sie heiraten, obwohl ich noch zu jung und eigentlich noch gar nicht bereit dazu war. Ich wollte noch so viel erleben. Nun fühle ich mich dazu verpflichtet, eine Familie zu ernähren, die ich nicht haben will und sehe zu, wie mein wahres Leben an mir vorbeizieht.
4. Meine Frau ist gleich am Anfang unserer Beziehung fremdgegangen und hat mir ein Kuckuckskind angehängt. Anstatt mich von ihr zu trennen, fühlte ich mich wider besseren Wissens dazu verpflichtet, sie zu heiraten. Nun werde ich sie nicht mehr los, während sie mich zum Dank betrügt, hinter meinem Rücken mit Hinz und Kunz vögelt. Ich weiß ganz genau, dass sie ein verlogenes Luder ist, kann es aber leider nicht beweisen.
5. Meine Frau hat sich scheiden lassen und ich muss jetzt für sie und ihren neuen Lover Unterhalt bezahlen. Außerdem spielt sie unsere Kinder gegen mich aus, hetzt sie gegen mich auf und macht mich zum Sündenbock für alles, was schief gelaufen ist. Sie ist schuld daran, dass meine Kinder mich nicht mehr sehen wollen und ich inzwischen bettelarm bin.
6. Ich bin sexsüchtig und muss ständig Sportficken. Obwohl meine Freundin weiß, dass der Trieb stärker ist als ich und ich den Sex mit ihr brauche wie die Luft zum Atmen, sagt sie, dass sie sich nicht täglich als Turngerät zur Verfügung stellen will. Ihre Verweigerungshaltung zwingt mich dazu, mir ständig einen auf sie herunterholen. Dabei stelle ich mir in allen Einzelheiten vor, wie ich sie zum Sex zwinge, ihr Gewalt antue. Und danach schäme ich mich dafür.
7. Wenn ich Frauen auf der Straße sehe, überfallen mich lüsterne Gedanken. Im Sommer ist es besonders schlimm. Überall kurze Röcke und nacktes Fleisch, wohin ich auch blicke. Dann muss ich immer sofort um die Ecke verschwinden und mir heimlich einen auf sie abwichsen. Dabei läuft voll der Porno ab in meinem Kopf.
Danach fühle ich mich klein und lächerlich. Und kann keiner Frau mehr in die Augen sehen, weil ich jedes Mal das Gefühl habe von ihnen durchschaut zu werden, und dass sie ganz genau wissen, was für einen fiesen Film ich gerade fahre.
8. Um mich als ganzer und attraktiver Mann zu fühlen, brauche ich sehr viel weibliche Aufmerksamkeit. Ich will immer beachtet werden, jeden halbwegs interessierten Blick einer Frau empfinde ich als Kompliment. Das ist mein Treibstoff, mein Lebenselixier. Deshalb bin ich abhängig von dem guten Willen der Frauen. Ich komme mir so jämmerlich bedürftig, klein und lächerlich vor.
9. Sie treibt mich regelmäßig zur Weißglut. Dann bin ich gezwungen, sie für ihre Frechheiten zu bestrafen, sie laut anzuschreien und manchmal sogar zu schlagen. Besonders wenn ich sie körperlich züchtigen musste, fühle ich mich ihr gegenüber schuldig.
10. Sie liebt mich gar nicht wirklich. Sie will nur an mein Geld ran und an meinem gesellschaftlichen Status teilhaben. Ich fühle mich ausgenutzt und verarscht. Nun bin ich zutiefst beleidigt.
11. Sie spielt fiese Machtspiele und macht mich eifersüchtig. Ich fühle mich ihr nicht gewachsen, unmännlich und meiner Potenz beraubt.
12. Sie sagt, sie will nur ihre Freiheit. Ich befürchte aber, dass sich hinter ihrem Freiheitsdrang der Plan verbirgt, mich zu verlassen. Das darf auf gar keinen Fall geschehen, denn ich habe große Angst davor, allein zu sein. Ich möchte sie deshalb am liebsten einsperren. Ich fühle mich abhängig, und fühle, dass sie allmählich den Respekt vor mir verliert.
13. Sie hat mich verlassen. Kurz darauf habe ich angefangen, mich tagtäglich zu besaufen. Aus diesem Grund habe ich inzwischen meinen Job verloren. Jetzt bin ich ein arbeitsloser Alkoholiker und verwahrlose allmählich innerlich und äußerlich. Sitze in einer viel zu großen und teuren, total zugemüllten Wohnung und vergammele am lebendigen Leib. Sie trägt die Schuld daran, dass ich mich einsam und wertlos fühle. Sie wird auch schuld daran sein, wenn ich mich eines Tages umbringe.
14. Ich gucke täglich stundenlang Pornos im Internet, zwanghaft, einen nach dem anderen. Sehe zu, wie Frauen sich gigantische Pferdepimmel in ihre Münder, Vaginas und Ärsche zwingen und dass es ihnen sehr weh tut. Wenn ich abends in der Disco mit einer Frau harmlos flirten will, habe ich plötzlich diese Pferdebilder vor Augen. Ich kann es nicht kontrollieren, sie nicht unterdrücken. Sie sind übermächtig und schieben sich wie eine Doppelbelichtung über die Realität.
Ich sehe dann, wie einer dieser Riesenpimmel den Kopf meines Flirts spaltet. Dabei wollte ich mich doch eigentlich nur ein bisschen nett unterhalten. Dann schäme ich mich meiner brutalen Phantasien und möchte mich am liebsten verkriechen. Ich hasse mich so sehr, dass ich es kaum ertragen kann. Noch viel mehr hasse ich die Frauen für das, was sie in mir auslösen. Ich möchte sie und ihre sündigen Leiber dafür bestrafen, ihnen die Lust für immer austreiben, am liebsten mit einer Peitsche aus Stacheldraht.
Rasend vor Wut gucke ich dann wieder diese Pferdepimmelbilder und freue mich zu sehen, wie sehr diese monströsen Penetrationen den Frauen Schmerzen zufügen. In meinem Kopf dreht sich ein Teufelskreis aus Schuld und Gier.
15. to be continued...
All das und mehr sollen diese verfluchten Schlampen büßen, verdammt noch mal! Sie werden es noch bitter bereuen, jetzt zahlen wir es ihnen heim. Da öffentliche Pranger und Scheiterhaufen aber leider der Vergangenheit angehören, wird der Pornofilm zum verlängerten Arm der Gemeinde heimlicher Rächer.
„Ja, los doch!“, schreien sie im Chor. „Macht die Drecksäue fix und fertig, reißt ihnen alle Löcher auf, fickt sie kaputt!“
Zerstörung und Unterdrückung auf Knopfdruck, das ganze Horrorprogramm wird blitzschnell via Stream direkt ins heimische Wohnzimmer geliefert. In der linken Hand die Fernbedienung und in der rechten der Schwanz, so wird das Sofa zum Schlachtfeld. Dasselbe Sofa, auf dem Papa am Sonntagnachmittag mit den lieben Kindern kuschelt.