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Eine australische Langzeitstudie bestätigte die MTA-Studie

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Anfang 2010 veröffentlichte das westaustralische Gesundheitsministerium eine Langzeit-Outcome-Studie15 über den Einsatz stimulierender Medikamente bei der Behandlung von ADHS. [Eine „Outcome-Studie“ untersucht, ob bzw. in welchem Maße eine bestimmte Behandlung die angestrebten oder überhaupt angemessene Ergebnisse liefert. – Anm. d. Übers.]

Die zugrunde liegenden Daten betreffen 131 Patienten, die 20 Jahre lang von der Gesundheitsbehörde überwacht wurden. Diese Patienten wurden verglichen mit einer ähnlichen Gruppe mit der Diagnose ADHS, die nicht mit zentral wirksamen Stimulanzien behandelt worden waren. Die Studie ergab, dass die Medikation mit Stimulanzien den Blutdruck erhöhte, keinerlei Ergebnisse hinsichtlich der Lernleistung sowie keine Besserung des Verhaltens zeigte. Diejenigen, die damit behandelt werden, zeigen mit zehnfacher Wahrscheinlichkeit eine unterdurchschnittliche schulische Leistung. Die körperlichen Auswirkungen der Medikation verfolgen das Kind bis ins Erwachsenenleben.

In einem Interview des australischen Rundfunks zeigte sich der Koautor, Professor Lou Landau, bezüglich dieser Ergebnisse betroffen, da sie vielen der veröffentlichten (von der Industrie finanzierten) Kurzzeitstudien widersprachen.

Die Autoren schlussfolgerten: Da eindeutige Langzeitverbesserungen der sozialen, emotionalen und schulischen Leistungen in Verbindung mit dem Einsatz stimulierender Medikation ausgeblieben seien, sei eine speziell auf diesen Zweck zugeschnittene Langzeit-Forschungsstudie angezeigt, damit die „mutmaßlichen“ langfristigen sozialen, emotionalen und erzieherischen Vorteile der Stimulanzienmedikation zur Behandlung von ADHS „besser verstanden“ würden.

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