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Nachreifung des Gehirns mit rhythmischen Bewegungsübungen

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Wie ich gezeigt habe, gibt es zwischen Babys und ADHS-Kindern hinsichtlich des Verhaltens und der mangelnden Gehirnreifung viele Ähnlichkeiten. Daher drängt sich die Frage auf, ob Kindern mit ADHS oder ADS durch Nachahmung der spontanen rhythmischen Bewegungen von Babys geholfen werden kann. Ein solches Bewegungstraining gibt es in Schweden seit mehr als 25 Jahren.

Die rhythmischen Bewegungsübungen wurden (wie bereits berichtet) von Kerstin Linde entwickelt und basieren auf den natürlichen rhythmischen Bewegungen von Babys. Es handelt sich um aktive oder passive rhythmische Ganzkörperbewegungen; sie werden im Liegen, Sitzen oder auf allen Vieren durchgeführt. Passive Bewegungen können durch rhythmisches Drücken von den Füßen gegen den Körper des auf dem Rücken liegenden Kindes oder von den Hüften aus (– das Kind liegt dann in Fötalstellung) zum Kopf hin hervorgerufen werden. Liegt das Kind (oder auch der erwachsene Klient) auf dem Bauch, kann das Gesäß rhythmisch von einer Seite zur anderen hin- und herbewegt werden. In Rückenlage können die Beine aufeinander zu gerollt werden, sodass sich die Großzehen in der Mitte treffen. [Nähere Beschreibungen finden Sie am Ende des Buches, Seite 237 ff.]

Diese Bewegungen kann das Kind (der Klient) auch aktiv durchführen. Auf dem Rücken liegend kann es mit gebeugten Knien rhythmisch drücken oder seine Beine hin- und herrollen, sodass sich die Großzehen in der Mitte treffen. Andere aktive Bewegungen sind etwa Schaukeln auf allen Vieren oder Krabbeln. Um eine Wirkung zu erzielen, sollten die Übungen täglich 10 bis 15 Minuten lang gemacht werden

Ob aktiv oder passiv ausgeführt – diese Bewegungen sind für jedes Kind und jeden Klienten geeignet, wie eingeschränkt sie auch sein mögen. Sie sollten idealerweise ganz exakt gemacht werden. Bei schwerbehinderten Menschen ist das natürlich nicht möglich; in solchen Fällen ist es ein langfristiges Ziel, sie zu einer immer genaueren Durchführung zu befähigen.

Man kann leicht beobachten, dass durch diese Bewegungen mehrere Sinne stark angeregt werden. Die Kopfbewegungen stimulieren den Gleichgewichtssinn. Das rhythmische Drücken entlang der Wirbelsäule, von den Füßen oder vom Gesäß aus, stimuliert die Tiefensensibilität in vielen Gelenken und in den Beckenorganen. Die rhythmischen Bewegungen stimulieren durch die Reibung zwischen der Körperrückseite oder -vorderseite und dem Boden auch die taktilen Rezeptoren der Haut.

Bewegungen, die heilen

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