Читать книгу Bewegungen, die heilen - Harald Blomberg - Страница 29
Gründe für das Vertuschen der jüngsten MTA-Studie
ОглавлениеSchwedische Psychiater und Kinderpsychiater haben Politiker äußerst erfolgreich davon überzeugen können, Mittel Verfügung zu stellen, damit sie bei Kindern und Erwachsenen ADHS diagnostizieren und sie mit zentral wirksamen Stimulanzien behandeln können. Zudem wurden Psychologen und Sozialarbeiter eingestellt und speziell dafür geschult, die Ärzte bei der Diagnosestellung von Personen zu unterstützen, die angeblich mit Stimulanzien behandelt werden müssen. Zu Beginn gab es in einigen Teilen Schwedens Widerstand dagegen, Kinder unter Stimulanzien zu setzen, doch dank der vereinten Kräfte der Medien und der staatlichen Gesundheitsbehörde schwamm die Pharmaindustrie bald auf einer Erfolgswelle, die einen Schneeballeffekt hervorrief: Je mehr Kinder diagnostiziert und behandelt wurden, desto mehr Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter wurden gebraucht, die wiederum dafür sorgten, dass noch mehr Kinder diagnostiziert wurden usw. Mittlerweile ist ein Heer von Fachleuten für die laufend zunehmende Diagnostizierung und Behandlung von ADHS zuständig.
Die staatliche Gesundheitsbehörde und ihre psychiatrischen Fachleute wollen ihre Glaubwürdigkeit natürlich nicht dadurch einbüßen, dass ihre Inkompetenz öffentlich gemacht wird. Ärzte und Beschäftigte im Gesundheitswesen wollen ebenfalls ihre Arbeitsplätze und ihren Lebensunterhalt schützen. Politiker wollen sich nicht als diejenigen bloßstellen lassen, die lediglich aufgrund von Informationen – ohne ordnungsgemäße Studien – das Geld der Steuerzahler für einen Schwindel aus dem Fenster werfen.
So werden die schwedischen Steuerzahler weiter zahlen müssen. Und schwedische Kinder werden ohne Einschränkungen und ohne positive Wirkungen auf lange Sicht weiterhin unter Medikamente gesetzt werden. Doch diese Medikamente werden zweifellos eine Menge Schaden anrichten, der im Einzelfall umso größer sein wird, je länger die Medikation fortgesetzt werden darf.