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Wie man erkennt, welche Übungen Kinder mit Aufmerksamkeits- und Lernproblemen brauchen

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Dazu ist es erforderlich, dass man sich mit den Schwierigkeiten des Kindes vertraut macht. Eine sorgfältige Befragung, etwa unter Zuhilfenahme eines Fragebogens, ist wichtig, um die Vorgeschichte und die Probleme zu verstehen, die das Kind am meisten beeinträchtigen. Ergänzend sollten die motorischen Fähigkeiten des Kindes untersucht werden. Es ist besonders wichtig herauszufinden, welche primitiven Reflexe nicht integriert wurden und ob das Kind Probleme mit der Durchführung einfacher rhythmischer Übungen hat. Eine gewissenhafte visuelle Beurteilung sowie ein Audiogramm könnten ebenfalls wertvoll sein, vor allem bei Lernproblemen. Aufgrund der so gewonnenen Erkenntnisse kann man sich ein grobes Bild davon machen, welche Funktionen das Kind verbessern sollte.

Bei Kindern, die ADHS-Merkmale und Lernschwierigkeiten zeigen, sind immer persistierende primitive Reflexe im Spiel. Offensichtliche motorische Probleme sind jedoch nicht zwangsläufig vorhanden. Manchmal haben solche Kinder sogar gute motorische Fähigkeiten und sind gute Sportler und Turner. Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen haben häufiger einen schwachen Muskeltonus, eine schlechte Körperhaltung und Schwierigkeiten beim Ausführen einfacher rhythmischer Bewegungen. In solchen Fällen treten die motorischen Probleme meist deutlicher hervor.

Das Trainingsprogramm eines solchen Kindes sollte sich danach richten, was die Befragung und die Untersuchung der Motorik ergeben haben. Zumindest am Anfang sollte dieses Programm nicht mehr als 10 Minuten in Anspruch nehmen und täglich oder mindestens fünfmal pro Woche durchgeführt werden. Im Zuge der Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Integration der Reflexe sollte es abgewandelt werden. Gleichzeitig bessern sich die Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und damit die Aufmerksamkeit, die Impulskontrolle und die Fähigkeit, still zu sitzen. In den meisten Fällen muss man mit 1 Jahr oder mehr rechnen, bis die ADHS-Merkmale dauerhaft verschwunden sind. Werden die Übungen nicht ausreichend lange gemacht, so ist die Zeit eventuell zu kurz für eine neue Bahnung des Gehirns und einige der unerwünschten Verhaltensweisen können wiederkehren.

Viele Kinder und Erwachsene mit persistierenden primitiven Reflexen hatten nie Aufmerksamkeits- oder Lernprobleme. Sie können aber stattdessen Probleme mit dem Sehen, mit der Motorik, mit ihren Emotionen oder aber Muskel- und Gelenkschmerzen haben.

Bewegungen, die heilen

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