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Fallbeispiel: Anna

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An diesem Beispiel möchte ich die Wirkungen des RMT bei Aufmerksamkeitsstörungen veranschaulichen und zeigen, wie die rhythmischen Bewegungen die Aufmerksamkeit erhöhen und die Impulsivität und Hyperaktivität senken.

Anna war 10 Jahre alt, als sie mit dem rhythmischen Bewegungstraining begann. Mit Ausnahme der Feinmotorik war ihre motorische Entwicklung normal verlaufen. Als Baby durchlief sie die Krabbelphase und konnte im Alter von 1 Jahr laufen. Doch sie hatte große Schwierigkeiten mit der Konzentration und dem Stillsitzen in der Schule. Sie war leicht ablenkbar und zeigte eine sehr geringe Ausdauer. Lesen und Schreiben bereiteten ihr keine Probleme, aber sie hatte große Schwierigkeiten beim Rechnen. Während der Mathematikstunden stand ihr eigens eine pädagogische Assistentin zur Seite, und wenn diese nicht da war, lief sie nur in der Klasse herum und störte die anderen.

Anna handelte spontan und hatte große Schwierigkeiten, aufzupassen und Anweisungen zu befolgen, insbesondere im Sportunterricht, an dem sie gar nicht teilnehmen wollte. Sie hatte schwache Knöchel und verstauchte sich leicht. Große Probleme hatte sie mit der Feinmotorik, insbesondere mit dem Binden von Schuhbändern und dem Zuknöpfen von Kleidungsstücken, und ihre Handschrift war schlecht.

Anna hatte auch emotionale Probleme. Sie fürchtete sich im Dunkeln, war verunsichert und beklommen, vor allem nachts. Beziehungen zu Gleichaltrigen gestalteten sich äußerst schwierig. Die Mädchen in ihrer Klasse hänselten sie oft; dann rannte sie weg und versteckte sich.

Als sie zum ersten Mal zu mir kam, testete ich ihre primitiven Reflexe, von denen viele aktiv waren. Der Spinale Galantreflex war besonders aktiv – das war die Erklärung dafür, dass sie nicht still sitzen und keine eng anliegenden Kleidungsstücke tragen konnte. Auch der Moro-Reflex war äußerst aktiv – und damit verantwortlich für ihre Geräusch- und Berührungsempfindlichkeit sowie für ihre emotionalen Probleme.

Ebenfalls aktiv waren der Palmar- und der Greifreflex – die Ursache für ihre Probleme mit der Feinmotorik.

Bewegungen, die heilen

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