Читать книгу Geliebt. Mit allen Ecken und Kanten - Hayley Morgan - Страница 12
… auch wenn du das Gefühl hast, nicht in die Gemeinde zu passen
ОглавлениеAls Jesus das hörte, sagte er zu ihnen: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder zu rufen, nicht Menschen, die sich schon für gut genug halten.“
Markus 2,17
Bevor ich Jesus kennenlernte, war mein Leben ziemlich kaputt. Ich war zwar erst fünfzehn, hatte aber schon zu allen möglichen Alternativen Zuflucht gesucht, bei denen ein Mensch, der Gott nicht kennt, gewöhnlich Zuflucht sucht: Drogen. Sex. Alkohol. Alles davon. Ich hatte mehr als einmal in einem Polizeiauto gesessen. Ich hatte öfter die Schule geschwänzt, als in der Klasse gesessen. Ich hatte meine Eltern nach Strich und Faden belogen, während sie dachten, ich sei ein ganz normaler Teenager.
Und dann geschah eines Tages ein Wunder: Jesus sprach so deutlich zu meinem Herzen, dass ich nicht mehr anders konnte, als ihm zu antworten. Ich sagte damals zu ihm – genau mit diesen Worten: „Na schön. Ich ergebe mich. Wir versuchen es jetzt mal auf deine Weise.“ Und das ist die ganze wunderbare Geschichte meiner Lebenswende. Ich hatte ihn bis zu diesem Moment hingehalten. Ich wusste, dass es ihn wirklich gibt und dass er auf mich wartete, aber bis zu diesem wunderbaren Augenblick war ich nicht bereit für eine Beziehung zu ihm.
Nachdem ich mein Leben Jesus anvertraut hatte, wusste ich, es war an der Zeit aufzuräumen. Meine Familie hatte gerade eine neue Gemeinde gefunden, und dort traf ich ein paar gleichaltrige Freunde, die diese Sache mit Jesus unglaublich ernst nahmen. Sehr schnell erkannte ich, dass sie nichts von dem taten, was ich bislang getan hatte, und wusste, dass sich etwas ändern musste. Und zwar grundlegend.
Gott hat seinen Sohn gesandt, um gebrochene Herzen zu heilen, um die Kranken liebevoll zu pflegen und um die Gemeinde ins Leben zu rufen – einen Ort, an den Menschen so kommen, wie sie sind, um ihn in seiner ganzen Fülle zu empfangen.
Leider erkannte ich aber auch sehr schnell – und daran hat niemand anders als ich schuld –, dass die Gemeinde eher eine Art Bühne war, auf der wir unsere Frömmigkeit zur Schau stellten, und kein Krankenhaus für Menschen mit verletzten Seelen und kranken Herzen. Ich verbarg meine Abhängigkeiten und meine Zerbrochenheit, denn die Vorstellung, dass jemand sehen könnte, wie fertig ich war, machte mir Angst. Und das Traurigste an der Sache? Dass mir die Heilung entging, die Jesus uns anbietet, weil ich glaubte, wenn Menschen nicht mit meiner Verletztheit umgehen konnten, dann konnte Gott das auch nicht.
Welch ein fataler Irrtum!
Und so lebte ich jahrelang auf diese Weise – doch dann brach ich schließlich zusammen. Bis ich eines Tages auf den heutigen Bibelvers stieß.
Gott hat seinen Sohn nicht gesandt, damit dieser Schiedsrichter bei einem Schönheitswettbewerb sein sollte. Gott hat Jesus nicht gesandt, um die Rechtschaffenen und Gesunden zu einer makellosen Gemeinde zusammenzuschweißen. Gott hat seinen Sohn gesandt, um gebrochene Herzen zu heilen, um die Kranken liebevoll zu pflegen und um die Gemeinde ins Leben zu rufen – einen Ort, an den Menschen so kommen können, wie sie sind –, die erfüllt ist von Christus, der alles ganz mit seiner Gegenwart erfüllt.
Und weißt du was? Es gibt keine Schablone, in die du als Christin hineinpassen musst. Wenn du mit Jesus unterwegs bist, dann gehörst du dazu. Du bist gut genug, so wie du bist, weil Christus in dir lebt. Wenn du das Gefühl hast, ganz kaputt zu sein, dann vergiss nicht: Wir alle sind in der einen oder anderen Form kaputt. Wenn du dich zerbrochen fühlst, dann glaube niemandem, der behauptet, dass er es nicht sei. Du gehörst dazu, weil Gott sagt, dass du dazugehörst, und das kann dir niemand nehmen.
Jess