Читать книгу Geliebt. Mit allen Ecken und Kanten - Hayley Morgan - Страница 15
… auch wenn du befürchtest, dein Glaube sei zu klein
Оглавление„Ich versichere euch: Wenn ihr fest glaubt und nicht zweifelt, könnt ihr auch solche Dinge tun und noch viel mehr als das. Ihr könnt sogar zu diesem Berg sagen: ,Hebe dich empor und wirf dich ins Meer‘, und es wird geschehen. Wenn ihr glaubt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr im Gebet bittet.“
Matthäus 21,21–22
Manchmal wünschte ich, ich hätte einen größeren, tragfähigeren Glauben. Ich wünschte, ich wäre wie die Leute, über die man Bücher schreibt, die Leute, die Dinge glauben, die Gott nur mal angedeutet hat. Ich frage mich, ob ich mich widerstandsfähiger fühlen und weniger zum Zweifeln neigen würde, wenn meine Glaubensmuskeln nur ein wenig kräftiger wären. Ich komme mir oft genug wie eine lausige Christin vor, wenn ich wieder einmal feststelle, wie schwer es mir fällt, überhaupt zu glauben.
Aber seltsamerweise fällt es mir oft in den schwierigen Phasen meines Lebens viel leichter, Gott zu vertrauen, als in den Banalitäten eines unaufregenden Alltags. Es fällt mir viel leichter, meine Augen mit Tunnelblick auf Gott zu richten, wenn ich mal wieder in einem „Feuerofen“ stecke (Daniel 3). Aber im Klein-Klein des Alltags kann es schwierig sein zu glauben, dass Gott an allen Details meines Lebens interessiert ist. Kommt es wirklich auf das an, was ich tue? Ist es wirklich so wichtig, zu welcher Art Mensch ich mich entwickle? Zweifel und Fragen wie diese veranlassen mich dazu, Gott zu bitten, dass er meinen Glauben stärkt, mir hilft, ihn zu „trainieren“, damit er widerstandsfähiger wird.
Das Verrückte ist: Ich weiß ja um die übernatürlichen Kräfte, die den Menschen zur Verfügung stehen, die Gott vertrauen. Durch die gesamte Bibel hindurch macht Gott es immer wieder deutlich: Glaube ist das Rückgrat unseres geistlichen Lebens.
Das gilt auch für den Vers von heute. Lies ihn ruhig noch einmal.
Die Aussage ist noch brisanter, wenn man bedenkt, was unmittelbar, bevor Jesus diese Worte sagt, passiert ist. Mit bloßen Worten und durch die Kraft seines Glaubens hat er einen Feigenbaum vertrocknen lassen. Jesus hat diese Art Glauben vorgelebt und seine Jünger sollten seinem Vorbild folgen.
Aber wenn ich diesen Glauben, der Bäume verdorren und Berge ins Meer stürzen lässt, nun mal nicht habe? Auch dann hat Jesus Hoffnung für uns.
Wir brauchen nicht mehr als ein winziges bisschen Glauben. Mit dem kleinsten Funken an Glauben kann Gott schon durch uns wirken.
In Lukas 17,5–6 wird von einer ähnlichen Situation berichtet. Die Jünger bitten Jesus darum, ihnen mehr bzw. größeren Glauben zu geben. Sie wollen einen gigantischen Glauben, sodass sie Wunder vollbringen und jede Menge Gutes tun können. Aber Jesus sagt ganz schlicht: „Wenn ihr fest glaubt und nicht zweifelt, könnt ihr auch solche Dinge tun und noch viel mehr als das. Ihr könnt sogar zu diesem Berg sagen: ,Hebe dich empor und wirf dich ins Meer‘, und es wird geschehen. Wenn ihr glaubt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr im Gebet bittet.“
Wir brauchen also nicht mehr als ein winziges bisschen Glauben. Mit dem kleinsten Funken Glauben kann Gott schon durch uns wirken.
Das Senfkorn taucht auch in einem Gleichnis auf (Matthäus 13,31–31; Markus 4,30–32; Lukas 13,18–19). Jesus erzählt eine wunderbare Geschichte von einem winzigen Senfkorn, das in die dunkle, nasse Erde gelegt wird. Dort keimt es, wächst, wird größer als die Blumen und Gräser und schließlich zu einem großen Baum. Einem Baum, der groß genug ist, um die Vögel vor Wind und Wetter zu schützen und Platz für ihre Nester zu bieten.
Ist das nicht ein wunderschönes Bild für den Glauben? Wenn wir nur das kleinste bisschen davon haben, ist es schon genug. Wenn wir nur den kleinsten Funken Glauben haben, kann Gott daraus etwas Robustes, Standfestes und Wunderbares wachsen lassen. Und in der Zwischenzeit gilt: Weil Gott uns Kraft schenkt, ist selbst ein senfkornkleiner Glaube mächtig genug, um Übernatürliches zu vollbringen und Gott Ehre zu erweisen.
Hayley