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… auch wenn du das Gefühl hast, dass du ungeeignet bist

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Aber sie suchten nach einem besseren Ort, einer Heimat im Himmel. Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt im Himmel gebaut.

Hebräer 11,16


Ich habe keine Kurse für kreatives Schreiben belegt und auch keinen theologischen Abschluss. Ich bin für die Aufgabe, die Gott mir anvertraut hat, völlig unqualifiziert. Neulich hatte ich gerade vor einem Saal voller Frauen einen Vortrag gehalten, als ich mich mit der Leiterin der Veranstaltung unterhielt. Ich gestand ihr, das Einzige, was mich tröste, sei, dass auch Paulus der Auffassung war, es sei für den Dienst im Reich Gottes wertvoll, wenn jemand nicht besonders qualifiziert sei (1. Korinther 2,4–5). Ich bin überzeugt, dass das tatsächlich ein Aspekt von Gottes großem Plan ist und wir uns deshalb über unser Unvermögen keine Sorgen machen müssen.

Alle großen Gestalten der Bibel waren unqualifiziert. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Alle Glaubenshelden, die im 11. Kapitel des Hebräerbriefes aufgeführt werden, waren auf ihre Weise unzureichend. Entweder waren sie schon von vornherein ungeeignet oder, wie Mose (ein Mörder) und David (ein Ehebrecher und Mörder), disqualifizierten sich gewissenmaßen selbst, während sie mit Gott unterwegs waren.

Gott liebt es, seine Macht zu zeigen. Am besten tut er das, indem er durch alles andere als perfekte Ebenbilder seiner selbst handelt – Menschen wie uns, die wir ja als seine Ebenbilder erschaffen sind. Gott verwandelt uns nämlich – auch wenn wir verletzt, kaputt, verkorkst, sündhaft, voller Zweifel und voller Stolz sind –, sodass wir ihm allmählich immer ähnlicher werden. Obwohl unsere eigenen Bemühungen vielfach glücklos sind, verwirklicht er doch seine Absichten für uns und durch uns – und wir müssen dafür nur eines tun: gehorsam sein.

Mose gelangte durch Adoption in eine sehr privilegierte Stellung, ermordete einen Ägypter, sah einen brennenden Busch und hörte Gottes Stimme. Er wurde berufen, ein ganzes Volk aus der Versklavung ins verheißene Land zu führen. Mose versuchte, diesen Auftrag abzulehnen, aber Gott handelte dennoch durch ihn. Und jetzt gilt er als echter Glaubensheld.

Gott verwandelt uns – auch wenn wir verletzt, kaputt, verkorkst, sündhaft, voller Zweifel und voller Stolz sind –, sodass wir ihm allmählich immer ähnlicher werden.

Noah sollte eine Arche bauen, wo es doch noch nie geregnet hatte. Noch nie war Wasser vom Himmel auf die Erde gefallen. Aber Noah war gehorsam und baute das große Schiff. Stell dir vor, wie ungeeignet du dich in seiner Situation gefühlt hättest. Vermutlich könntest du dir noch nicht einmal annähernd vorstellen, was alles auf dich zukommt. Du könntest nur eines tun: darauf vertrauen, dass Gott dir den nächsten Schritt zeigt, und dann gehorchen.

Letzten Endes ist das auch alles, was wir tun können. Die Zukunft ist die große Unbekannte, und deshalb müssen wir mit Gott im Gespräch bleiben, um zu erkennen, was er von uns will. Aber – und das ist die gute Nachricht – er hat recht deutlich gemacht, was sein grundsätzlicher Wille ist: Wir sollen uns an das Recht halten, nachsichtig mit anderen umgehen und ein bescheidenes Leben führen (Micha 6,8).

Wenn wir mit ihm verbunden bleiben, können wir im Einklang mit seinen liebevollen Absichten für uns leben. Und dazu gehören vor allem zwei Dinge: Er will, dass wir andere Menschen lieben und dass wir ihn lieben. Wir können daraus etwas sehr Kompliziertes machen, aber die grundlegende Einladung ist nicht schwierig – und du hast alles, was du brauchst, um diese ganz einfachen (wenn auch nicht immer leichten) Dinge zu tun. Gott hat ja deutlich gemacht, dass die winzige Spendensumme einer Witwe mehr wert ist als das Vermögen eines Reichen. Jeder ist aufgerufen, das zu geben, was er hat. Und ich glaube, das gilt nicht nur für unser Geld, sondern auch für unsere Gaben.

Wenn wir ihm unser Talent (wie groß oder klein es auch ist) oder unsere Träume anvertrauen, wird er sie als kostbare Opfer annehmen. Was er vor allem möchte, sind unsere Hingabe und unser Gehorsam, und er sehnt sich danach, enge Gemeinschaft mit uns zu haben. Wir können Gott am besten dadurch ehren, dass wir unser Leben mit ihm führen und ihn bitten, uns trotz unserer Schwächen oder gerade durch sie wachsen zu lassen und uns zu seinen Werkzeugen zu machen.

Gott wird niemals zulassen, dass unser Unvermögen oder unser Ungehorsam seine Pläne vereitelt. Doch als seine Kinder dürfen wir erleben, wie gesegnet wir sind und wie viel Freude es macht, mit Gott zusammenzuarbeiten, um die Dinge zu tun, die die Welt vielleicht noch nie gesehen hat.

Hayley

Geliebt. Mit allen Ecken und Kanten

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