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… auch wenn du dich nicht schön findest

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Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.

Römer 8,28


Ich habe den Spruch in allen möglichen Variationen und von allen möglichen Leuten gehört und habe mich immer wieder darüber geärgert: „Wenn du hübscher wärst … wenn du mehr so aussehen würdest wie andere Frauen, hättest du es sicher schwerer, in der Frauenarbeit glaubwürdig tätig zu sein.“

Wenn ich mich jemals verletzlich gemacht habe und durchblicken ließ, dass ich mit gewissen körperlichen Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen hatte, brachte mir das solche oder ähnliche Kommentare ein. Und es konnte noch so viel Freundlichkeit oder Überzeugung darin mitschwingen: Die Aussprüche versetzten mir immer einen Stich. Ich wollte doch nur, dass irgendjemand mal sagen würde: „Nein, nein, das siehst du ganz falsch. Du bist schön, so wie du bist.“

Diese Worte haben meinen Stolz verletzt, selbst wenn sie als Ermutigung gemeint waren, und zwar so oft, dass das Thema für mich schließlich auch eine geistliche Komponente bekam: Verfolgt Gott auch damit eine Absicht? Kümmert ihn mein Aussehen? Hat er auch das in seiner Hand und nutzt er auch die Schönheit zu seiner Ehre und zu meinem Besten?

Um mir seine Antwort zu geben und mich im Hinblick auf diesen besonderen Bereich meines „Nicht-genug-Seins“ zu ermutigen, hat Gott eine recht ungewöhnliche Bibelstelle benutzt: „Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.“

Wenn harte Zeiten kommen, wenn jemand aus meiner Familie krank wird oder ich einen Lebenstraum loslassen muss, dann tröstet mich dieser Vers. Meine Logik setzt ein und ich kann sagen: Ich glaube an Gott. Ich glaube, dass seine Absichten für mich besser sind als meine eigenen Pläne. Er hat mir versprochen, dass alles mir zum Guten und ihm zur Ehre dienen muss. Ich kann ihm vertrauen. Er überblickt die Zeit, und so kann er sehen, dass alles sich fügen wird, und zwar auf eine Weise, die ich jetzt noch nicht unbedingt nachvollziehen kann – aber er kann es schon sehen und in die Wege leiten.

Aber kann ich derselben Logik folgen und dieselbe vertrauensvolle Antwort geben, wenn es um mein Aussehen geht? Glaube ich, dass Gott auch in dieser Hinsicht alles erschafft und in allem so wirkt, dass es mir zum Guten und ihm zur Ehre dient – auch meine Haut, mein Haar, mein Gewicht und die Form meiner Augenbrauen? Denn wenn ich das tue, verändert sich meine Haltung zum gut gemeinten Kommentar meiner Zeitgenossen: Er ärgert mich nicht länger, sondern berührt mich.

Ich weiß nicht, ob du die schönste Frau auf dieser Welt bist oder ob noch nie jemand von deinem Aussehen geschwärmt hat. Ich weiß nicht, ob dieses Thema dich beschäftigt, ob du dich schon seit Tagen oder sogar Jahren über dein Aussehen grämst oder ob dieser Bereich deiner Seele unverletzt oder auch unerforscht geblieben ist. Aber ich weiß eines: Gott liebt dich. Und er ist auch jetzt, in diesem Augenblick, damit beschäftigt, alle Dinge zu deinem Besten und zu seiner Ehre zu fügen.

Glaube ich, dass Gott auch in dieser Hinsicht alles erschafft und in allem so wirkt, dass es mir zum Guten und ihm zur Ehre dient – auch meine Haut, mein Haar, mein Gewicht und die Form meiner Augenbrauen?

Und deshalb kann ich zuversichtlich sagen: Unser Aussehen ist nicht nur gut genug, es ist genau richtig für den ewigkeitsgroßen Auftrag, den er für uns im Sinn hat. Unser Aussehen hat auch damit zu tun, dass wir ganz bewusst als sein Ebenbild erschaffen wurden. Und das dient nicht nur uns zum Guten. Es dient zu Gottes Ehre.

Jess

Geliebt. Mit allen Ecken und Kanten

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