Читать книгу das Fahrrad der ewigen Stille - hedda fischer - Страница 9

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1 – Vorspann

Hauptkommissar Winter betrachtete den jungen Mann, der ihm - durch einen Tisch getrennt - gegenüber saß. Er seufzte innerlich.

Es ist immer wieder dasselbe, dachte er, ein vernachlässigtes Kind, ein Jugendlicher, der mit der Schule und überhaupt mit dem Leben nicht zurecht kommt, sich in eine Traumwelt begibt, sich weiß Gott was einbildet, Macht-Phantasien entwickelt und sie letztendlich sogar auslebt…

Nur wenige konnten sich aus dieser Spirale befreien. Zu oft hatte er das in seinen langen Dienstjahren miterlebt, es war nachgerade langweilig. Und er hatte keine Lust, mit dem jungen Mann zu diskutieren, sich dessen angeblich gute Beweggründe anzuhören, sich dessen Leben erklären zu lassen. Schon gar nicht zu dieser unchristlichen Zeit.

Am liebsten hätte er jetzt in einem bequemen Sessel gesessen, zurückgelehnt, richtig guten alten Whisky getrunken und eine Zigarre geraucht. Und Clara auf dem dunkelblauen Kissen zu seinen Füßen, nackt, zwischen seinen Beinen an ein Knie gelehnt, so dass er bequem ihren Nacken, ihre Haare oder ihre Brüste streicheln könnte …

Es war inzwischen fast halb drei Uhr morgens. Sie hatten den jungen Mann vor einer guten halben Stunde gefasst, nach wochenlangen Ermittlungen. Kollege Zufall hatte geholfen, wie so oft. Winter holte seine Gedanken zum Wesentlichen zurück. Die Befragung. Heißer Tee wurde gebracht. Der Recorder wurde angestellt. Winter straffte sich.

das Fahrrad der ewigen Stille

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