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Die Moderation von Gruppen

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Eine wichtige Funktion kommt bei der Arbeit in Kleingruppen dem Moderator zu. Er sollte über Moderationstechniken und Problembearbeitungstechniken ebenso verfügen wie über Kenntnisse der Gruppendynamik, Techniken für den Umgang mit schwierigen Gruppensituationen und -teilnehmern.

Für die Rolle des Moderators gibt es keine Patentrezepte. Es gibt allerdings einige Regeln, an die man sich bei der Moderation von Gruppen halten sollte. Hilfreich kann dem Moderator dabei sein eigenes »Rollenverständnis« sein, d. h. eine bewusste Einstellung zur Funktion, die er innerhalb der Gruppe zu erfüllen hat. Der Moderator ist

• methodischer Helfer,

• »Hebamme« für ein Problem,

• Fachmann für die Wege der Kommunikation, aber

• kein Leiter, Führer, Hierarch,

• kein Lehrer, der es besser weiß, und

• kein »Experte«, der das eigentliche weiß.

Mit einem Rollenverständnis dieser Art kann der Gruppenprozess wirkungsvoll unterstützt werden. Trotzdem braucht es einige Erfahrung in der Moderation von Gruppen, um das Vertrauen zu entwickeln, dass in einer Gruppe – vorausgesetzt, sie ist richtig zusammengesetzt – die notwendigen Informationen, das Wissen und der Ideenreichtum für die Analyse und Lösung von Problemen vorhanden ist. Gibt man der Gruppe durch die Umsetzung des beschriebenen Rollenverständnisses die Gelegenheit dazu, wird sie dies unter Beweis stellen. Dadurch kommt ein lebhafter, gruppendynamischer Prozess in Gang und die Mitarbeit und Identifikation aller Gruppenmitglieder wird gefördert.

Die Umsetzung dieses Rollenverständnisses kann durch verschiedene Moderationsprinzipien gefördert und erlebbar gemacht werden. Der Moderator

• stellt seine eigenen Meinungen, Ziele und Werte zurück,

• bewertet keine Verhaltensweisen,

• nimmt eine fragende Haltung ein, keine behauptende,

• öffnet und aktiviert durch Fragen die Gruppe,

• fasst die Äußerungen der Gruppe als Signale auf, um den Gruppenprozess zu verstehen,

• versucht, den Teilnehmern ihr eigenes Verhalten bewusst zu machen

• diskutiert nicht über Methoden und

• rechtfertigt sich nicht für Äußerungen.

Wendet der Moderator diese Moderationsprinzipien konsequent an, sind die Gruppenteilnehmer aufgefordert und in die Lage versetzt, ihr Wissen und ihre Kompetenz einzubringen.

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