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19. Miguel

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»Ja, das stimmt«, antworte ich. »Sie entschuldigen mich kurz? Ich muss mal telefonieren.«

»Natürlich«, antwortet Frau Christensen. Ihr Mann nickt mir ebenfalls zu.

Ich erhebe mich und verlasse den Tisch. Mir lässt die Sache mit Alfredo und Klara einfach keine Ruhe. Erst, wenn ich weiß, dass alles in Ordnung ist, kann ich mich auf das Gespräch konzentrieren. Bei dem Termin geht es um viel. Die Christensens leben in Spanien und sind auf der Suche nach Hotels, in denen sie ihre Kurse abhalten können. Es handelt sich um Motivationsseminare. So richtig verstanden habe ich es ehrlich gesagt noch nicht, aber das Ehepaar Christensen war gerade dabei, mir ihr Konzept ausführlich zu erklären. Meiner Meinung nach ist es alles viel zu detailliert. Mich interessiert nur, ob mein Hotel für sie infrage kommt und ob es sich um seriöse Seminare handelt.

Es klingelt ein Mal, zwei Mal, drei Mal, dann geht Klara endlich ans Telefon. »Ist alles in Ordnung?«, frage ich.

»Bitte? Wer ist denn da?«, fragt sie irritiert.

»Miguel. Ich wollte wissen, ob mit den Kindern alles in Ordnung ist.«

Am anderen Ende der Leitung herrscht Schweigen.

»Hallo?«, rufe ich in den Hörer.

»Ja, zumindest mit Carlotta. Alfredo ist ins Haus gerannt, als ich ihn angesprochen habe. Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was ich mit ihm machen soll. Ob es Sinn macht, zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden?«

»Das tut mir leid! Ich weiß auch nicht, warum er sich seit ein paar Tagen so komisch verhält.«

Er vermisst nur seine Mutter so schrecklich, füge ich gedanklich hinzu. Laut möchte ich es nicht aussprechen.

»Hm.«

»Schaffen Sie es oder brauchen Sie Hilfe?«

»Keine Ahnung.«

»Soll ich Pedro anrufen? Er hat eigentlich einen guten Draht zu Alfi. Um diese Zeit müsste er auch Feierabend haben.«

»Nein, nein. Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Ich werde es schaffen.«

»Sicher?«

»Ja, ich denke schon.«

»Wenn etwas ist, melden Sie sich Klara, ja?«

»Ja, das mache ich. Bis dann!«

Als Klara aufgelegt hat, starre ich einige Sekunden mein Handy an. Ich überlege, ob ich Pedro nicht doch vorbeischicken soll, nur für alle Fälle. Auch wenn Klara gesagt hat, es wäre unnötig, hätte ich ein besseres Gefühl. Ihr Nein auf meine Frage kam sowieso viel zu unüberlegt.

Ich wähle Pedros Nummer. Es klingelt ein Mal, bevor er am Apparat ist. »Mig, mein Freund! Was gibt es denn?«

»Hast du Zeit?«

»Heute ist es eigentlich schlecht. Ich …«

»Bitte!«

»Worum geht es denn?«

»Könntest du vielleicht kurz zu mir fahren und nach dem Rechten schauen?«

»Wieso?«

»Klara ist bei den Kindern. Alfi verhält sich seit ein paar Tagen so ko…«

»Alles klar, ich bin auf dem Weg«, höre ich Pedro sagen, bevor es klick macht und er einfach aufgelegt hat.

»Was war das denn?«, frage ich mich kopfschüttelnd und gehe kurz darauf zurück zu Familie Christensen.

Da Klara nun von Pedro unterstützt wird, geht es mir gleich viel besser.

Glück auf Spanisch

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