Читать книгу Glück auf Spanisch - Heidi Oehlmann - Страница 8
6. Pedro
Оглавление»Ich finde es super, dass du dich entschieden hast, nach Spanien zu kommen. Ehrlich gesagt hätte ich damit nicht gerechnet.«
»Nein? Warum nicht?«
»Keine Ahnung. Es war so ein Gefühl.«
»Okay. Jetzt bin ich aber hier und freue mich auf die Zeit in Spanien. Was ist dein Freund für ein Typ, so als Chef, meine ich?«
»Er ist ein toller Freund. Wie er als Chef ist, kann ich dir nicht sagen. Ich habe noch nie für ihn gearbeitet, zumindest nicht im Hotel.«
Wie streng Miguel auf seinem Posten als Hotelchef ist, verschweige ich Klara besser. Sie soll nicht gleich zu Beginn Angst vor ihm haben.
»Als Anwalt hast du doch bestimmt schon für ihn gearbeitet, oder?«
»Ja, klar, aber es ist ein Unterschied, ob man angestellt ist oder auf Augenhöhe zusammenarbeitet.«
»Okay, ich verstehe. Dann hoffe ich mal, es wird alles gut gehen. Schließlich war ich noch nie im Hotelgewerbe tätig.«
»Na klar, du schaffst das«, ermutige ich Klara.
Ich bin erleichtert, wie entspannt die Stimmung plötzlich zwischen uns ist. Anfangs hatte ich schon die Befürchtung, wir würden uns nicht verstehen. Online kann man sich verdammt gut verstellen und als jemand anderes ausgeben. Klara scheint echt zu sein. Jetzt, wo sie langsam auftaut, gibt sie sich genauso wie in den zahlreichen Chatgesprächen. Vielleicht hat sie einfach nur ein paar Minuten gebraucht, um warm zu werden. Immerhin wusste ich auch nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Es war so unwirklich, als sie plötzlich vor mir stand. Gestern war ich mir fast sicher, sie würde es sich anders überlegen und mich im letzten Augenblick darüber in Kenntnis setzen. Zum Glück ist dies nicht geschehen.
»Hast du heute frei?«, fragt Klara und holt mich aus meinen Gedanken.
»Ja, jetzt schon. Am Vormittag habe ich noch gearbeitet.«
»Super, vielleicht können wir etwas zusammen unternehmen. Du könntest mir ja die Gegend zeigen.«
»Gerne, das ist eine fantastische Idee. Erst mal fahren wir aber nach Begur ins La Casa De Playa. Da stelle ich dir meinen Freund und deinen zukünftigen Chef vor. Dann siehst du deinen Arbeitsplatz und kannst gleich dein Zimmer beziehen.«
Insgeheim hoffe ich, Miguel hat Klaras Ankunft nicht vergessen. In den letzten Tagen erinnerte ich ihn zwar mehrfach daran, doch bei dem Stress, den er manchmal hat, geht hin und wieder etwas unter.
Meine Anspannung wächst, als wir den Hügel zum Hotel hinauf fahren. »Da oben ist es.«
»Wow, die Lage ist wunderschön. Und hier kann ich tatsächlich arbeiten und wohnen?« Klaras Stimme klingt ungläubig.
»Ja.«
Das hoffe ich zumindest, füge ich gedanklich hinzu.