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4. Pedro
ОглавлениеAls mein Computer mir den Eingang einer neuen Nachricht lautstark mitteilt, zucke ich zusammen. Seit Langem habe ich es heute geschafft, meine Nase nach Feierabend in ein Buch zu stecken. Das liegt sicher an Klaras Schriftstellerei. Ich würde gern etwas von ihr lesen. Sie schreibt aber nur Liebesromane. Das ist kein Genre für mich. Ich stehe mehr auf Krimis und Thriller.
Richtig konzentrieren konnte ich mich nicht, meine Gedanken wanderten ständig zu Klara. Zwischendurch habe ich mehrmals überlegt, ob ich ihr schreiben und sie noch ein Mal fragen sollte, ob sie nach Spanien kommt. Bis jetzt schaffte ich es, mir diesen Drang zu verkneifen. Was soll sie von mir denken, wenn ich sie so bedränge? Das ist viel zu aufdringlich. Vielleicht spricht sie das Thema auch von selbst an. Falls nicht werde ich in den nächsten Tagen vorsichtig darauf zurückkommen und ihr beiläufig erzählen, dass sie bei Miguel im Hotel arbeiten kann. Der finanzielle Aspekt ist damit schon geklärt.
Ich erhebe mich von der Couch in meinem Arbeitszimmer und gehe zum Computer, der auf dem Schreibtisch steht.
»Hallo Pedro, na wie war dein Tag?« Obwohl keine Rede davon ist, dass Klara nach Spanien kommt, lese ich die Zeile mehrmals hintereinander, auf der Suche nach einem Hinweis.
»Gut. Hast du es dir überlegt?«, antworte ich ohne Umschweife. Als die Worte gesendet sind, bereue ich sie. Gerade war ich noch entschlossen, Klara Zeit zu geben und nun presche ich schon wieder vor. Angespannt warte ich auf eine Antwort.
»Mit Spanien?«
»Genau.«
»Ja, ich mache es, aber nur wenn es mit dem Job klappt.«
»Gut, dann kannst du jetzt packen.«
»Ernsthaft?«
»Ja, ich habe mit meinem Freund gesprochen. Du kannst bei ihm arbeiten.«
»Okay, als was?«
»Wahrscheinlich an der Rezeption. Wenn das nichts für dich ist, lässt sich sicher etwas anderes finden.«
»Das klingt gut. Wann kann ich anfangen?«
»Sofort.«
»Klasse. Ich habe bereits mit einer Freundin gesprochen. Sie will sich hier so lange um alles kümmern.«
»Super. Sag Bescheid, sobald du weißt, wann du kommst!«
»Das mache ich.«
Obwohl ich Klara noch nie gesehen habe, freue ich mich auf sie. In den letzten Monaten sprachen wir über Gott und die Welt. Es fühlte sich an, als würden wir uns schon ewig kennen. Auch jetzt geht uns der Gesprächsstoff nie aus.
Nachdem wir das mit ihrem Spanienaufenthalt geklärt haben, finden wir schnell wieder neue Themen.