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281. Ludwig Bechstein15

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Ende März 1835

[Am Billettschalter der Italienischen Oper.] Eben als ich das Zimmer verlassen wollte, trat ein Mann meines Alters, mittelgroß, blond, von frischer Gesichtsfarbe und höchst einfach gekleidet, zu uns ein, den mein Freund und Gefährte [O. L. B. Wolff] mir als Herrn Heinrich Heine vorstellte. Ich habe mich in der Tat gefreut, Heine kennenzulernen; seine Persönlichkeit ist einnehmend, und der deutsche Ernst auf seinem Gesicht kleidet ihn gut. Wir sprachen von Deutschland; ich fragte ihn, ob er nicht wieder dahin zurückkehren wolle. Er lächelte wehmütig und antwortete: „Schwerlich. Ich bin der Tannhäuser, der im Venusberg gefangen sitzt; die Zauberfei gibt mich nicht los.“ „Freilich,“ erwiderte ich, „und der deutsche Papst wird Ihnen nie vergeben.“ Heine hat ein tiefes Gemüt, und es ist ihm nicht gleichgültig, ob man ihn in Deutschland hasse oder liebe. Vielleicht käme er gern zurück, vergäbe ihm der deutsche Papst. Deutschland ist eine großmütige Mutter, sie wird ihm vielleicht die Wunden verzeihen, die ihr dieser Sohn geschlagen.

[Bechsteins Brief vom 29. Februar 1836 an Heine (Karpeles, „Heine-Reliquien“ 1911. S. 181f.) bestätigt die obigen Worte Heines: Bei einer zweiten Begegnung, als Heine Wolff im Hotel de l’Europe besuchte, „sprachen wir ein wenig über das alte, schöne und bekannte Lied von dem edlen Tannhäuser, mit dem Sie sich selbst verglichen“.]

Gespräche mit Heine

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