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Die Wiederkehr des alten Wortes

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Seit geraumer Zeit freilich mehren sich schon die Anzeichen für eine Wiederkehr und erneute Aktualität von »Freundschaft«. So zum Beispiel im Bereich der belletristischen Literatur: dem Tagebuch, dem Brief, der Autobiographie. Auf weithin unbekannte Weise erscheinen nun Autorinnen und Autoren wie Franz Kafka und Max Brod, Walter Benjamin und Bert Brecht, Albert Camus, Stefan Zweig und Joseph Roth, Max Frisch und Alfred Andersch und andere und nicht zuletzt Hannah Arendt in einem neuen Licht, gewinnen an Lebendigkeit und Farbe, werden als menschliche Menschen erkennbar: in ihrem Glück und ihrem Elend, ihren Höhenflügen und ihren Tiefen.1

Ingeborg Nordmann, die sich mit ihrer literarischen Arbeit dem Leben und dem Lebenswerk von Hannah Arendt besonders gewidmet hat, weist unter anderem auf Grundzüge hin, die das Verständnis von Freundschaft bei Hannah Arendt kennzeichnen: Freundschaft als das »Beziehungsgewebe« zwischen den Menschen, das »Zwischen«, sozusagen der kommunikative Zwischen-Raum, in dem die Menschen aufeinander zugehen: »mit Bekenntnissen der Zuneigung und Anerkennung, Erwartungen und Hoffnungen, Erzählungen von Erfahrungen und Geschichten … So ergeben sich verschiedene Freundeskreise, die sich voneinander abheben, überschneiden und neue Verbindungen eingehen. Im Wechselspiel der Sichtweisen wird eine Welt von Freundschaften in allen ihren Facetten sichtbar: mit ihren Geheimnissen und dem Wagnis zur Offenheit, dem Vertrauen und der Verlässlichkeit, dem plötzlichen Fremdwerden und der Verschlossenheit.«2

Freundschaft

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