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Das Wesen

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Eingesperrt kann sich kein Säuger entwickeln. Natürlich ist es ab und zu unumgänglich, dass Ihr Hund mal für ein paar Stunden in den Zwinger muss. Das sollte aber die Ausnahme sein. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihren Welpen oder Junghund einsperren! Ein Hund, der lange oder immer eingesperrt ist, wird sich zunächst mit allen Mitteln dagegen wehren, solange er die Kraft und den Willen hat. Irgendwann wird er sich mit der Situation abfinden und er wird abstumpfen, ein geistiger Krüppel werden. Wir brauchen für die Jagd jedoch einen vollkommen normal entwickelten Hund, der auch geistig voll ausgereift und hellwach ist.

Lassen Sie ihm seine Freiheiten, toben und spielen gehören zu seiner Entwicklung dazu wie das Futter. Hunde sind spielverrückt bis ins hohe Alter, und Kinder sind die besten Spielgefährten. Lassen Sie zu, dass Ihr Welpe von Anfang an so viele Eindrücke wie möglich sammeln kann, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, um die verrücktesten Dinge mit Ihrem Hund zu tun. Das gehört ebenso zur Ausbildung wie das Fährtenlegen. Und es hat noch einen entscheidenden Vorteil: Sie können es mit der Familie tun, diese sollten Sie neben der Beschäftigung mit dem Welpen nicht vernachlässigen.

Jagdhunde brauchen viel Bewegung.

Spaß ist ein wichtiger Faktor, auch beim Erziehen eines Welpen! Machen Sie alles nicht nur mit Passion, sondern haben Sie Spaß an dieser schönen und verantwortungsvollen Aufgabe.

Dieser Spaß an der Ausbildung Ihres Hundes wird auch Ihre Familie anstecken und vor allem Ihrem Hund zeigen, dass Sie gerne bei jeder Gelegenheit mit ihm zusammen sind. Es ist nichts anderes als eine Beziehung, auch die funktioniert nur, wenn beide Spaß daran haben. Ihre Frau und Kinder lieben Sie nicht, weil Sie zur Arbeit gehen und Geld verdienen. Sie lieben Sie, weil Sie verständnisvoll, hilfsbereit, ein guter Kerl und gerne mit Ihnen zusammen sind. Genauso wird Ihr Hund Sie lieben, wenn Sie ihn konsequent erziehen, dabei das Spiel und die Geborgenheit nicht zu kurz kommen lassen und ihm vermitteln, trotz der Regeln, die er befolgen muss, gut im Rudel aufgehoben zu sein.

Ihr Hund muss wissen, dass es auch andere Artgenossen gibt. Suchen Sie sich, solange er noch ein Welpe ist, in Ihrer Umgebung einen Besitzer oder Züchter, der auch einen Welpen hat und lassen Sie die Kleinen spielen. So oft es geht, soll Ihr Hund auch mit anderen Hunden zusammenkommen.

Später, nach der Geschlechtsreife, wird das nicht mehr so leicht sein, sofern Sie einen Rüden haben. Rüden sind aber nicht anders als junge Männer, die imponieren, angeben, sich messen wollen. Auch das gehört dazu, und Sie werden es nicht verhindern können, dass Ihr Hund manchmal rauft. Haben Sie keine Angst davor, Hunde bringen sich nicht um. Ihr Drohen, Zähnefletschen, grimmiges Brummen oder Bellen, das alles macht uns Menschen Angst. Ihr Rüde kommuniziert aber nur mit seinem Gegenüber, auch wenn Sie sich kurz angehen, das gehört dazu. Dieses Spiel ist aber nach wenigen Sekunden vorbei, und jeder der beiden kennt dann seinen Platz im Rudel. Natürlich passiert es, dass einer oder beide eine Blessur davontragen, meistens werden die Ohren in Mitleidenschaft gezogen, aber es gehört zum Erwachsenwerden dazu. War es bei uns nicht genauso?

Der Nachsuchenführer

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