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Kuhn hatte einen langen Tag hinter sich und war gerade eingeschlafen. Das Schrillen des Handys weckte ihn. Unwillig langte er nach dem vibrierenden Kasten und nahm das Telefonat an.

„Wer stört?“, knurrte er böse.

„Die Polizei. Sie sind Herr Sebastian Kuhn?“

Mit der Polizei hatte er jeden Tag zu tun. Er war Kriminalreporter für den „Carisi-Kurier“. Anrufe waren also nicht unbedingt eine Seltenheit. Aber um diese Zeit ließ er sich doch ungern stören, zumal er in den nächsten Tagen seinen Schlaf noch brauchen würde. Die Feier ließ sich bereits jetzt recht groß an, obgleich Sarah „nur die engsten Freunde“ einladen wollte.

„Ich nehme an, dass Ihnen irgendwer meine Nummer verraten hat. Da sie stimmt, muss ich zwangsläufig Kuhn sein“, stöhnte er. „Was liegt an?“

„Kennen Sie einen Dennis Ellsmore?“

Die Höflichkeit hat dieser Polizist auch nicht mit Löffeln gegessen, dachte Sebastian, dem der etwas schroffe Tonfall des Gesprächspartners nicht gefallen wollte. Mit einem Ruck setzte der Reporter sich im Bett auf.

„Ellsmore? Ja ... er rief heute Mittag an, weil er angeblich eine interessante Neuigkeit für mich habe. Ich sollte hinauskommen zu ihm an die Ostsee. Dazu fehlte mir einfach die Zeit, also versprach er, mich aufzusuchen. Ich rechne mit seinem Aufkreuzen in den Morgenstunden.“

„In welchem Verhältnis standen sie zu ihm, Herr Kuhn.“

Sebastian hob die Brauen. Das gefiel ihm gar nicht, zumal er an der Art der Informationen interessiert war. Mit seinen Andeutungen hatte ihn Ellsmore neugierig gemacht.

“Wie gesagt, kein persönliches. Ich hatte gehofft, dass er mir eine gute Geschichte liefert. Was ist nun mit ihm. Sie würden mich nicht anrufen, wenn nichts passiert wäre. Also?”

“Nun, es tut mir leid, aber er ist tot.”

„Tot? Ein Unfall? ? Wann und wo?“

„Vor etwa einer Stunde. Er wurde ermordet.“ Der Polizist nannte ihn den nächstliegenden Ort und beschrieb die Szene, wie man sie zu rekonstruieren versucht hatte. Nur durch Zufall hatte man Ellsmore entdeckt, weil eigentlich nach einem entlaufenen Mädchen gefahndet wurde und ein kontrollierter Lkw-Fahrer einen Hinweis gab.

Sebastian überlegte. Gab es einen Zusammenhang zwischen dem Tod Ellsmores und dessen Informationen? Es war nicht auszuschließen. Sebastian hatte schon des Öfteren erlebt, dass Informanten kurz vor Erreichen ihres Ziels umgebracht wurden. Was das anging, war Berlin kein ungefährlicher Arbeitsplatz. Er fragte sich, inwieweit die Informationen von Ellsmore verlässlich waren. Übernatürliches hatte er ihm versprochen! Was die Polizei allerdings nicht wusste, war, dass Sebastian Kuhn auf der Gehaltsliste einer ganz besonderen Organisation stand.

Wenn an den übernatürlichen Fällen da oben was dran ist, dachte Kuhn, würde man den Mörder wohl nie finden, und wenn, dann ließ er sich mit Sicherheit nicht zur Verantwortung ziehen. Nicht durch die Polizei jedenfalls.

„Hören Sie“, sagte Sebastian, „ich brauche meinen Schlaf. Ich rufe morgen zurück, ja? Bis dahin habe ich auch etwas Zeit gehabt, mir Gedanken zu machen, ja? Ich weiß zwar nicht, weshalb Sie ausgerechnet mich angerufen haben, aber ...“

„Der Tote hatte Ihre Adresse und Telefonnummer in der Tasche. Ich würde mich freuen, wenn Sie morgen zum nächstgelegenen Revier kommen, um bei den Kollegen eine Aussage zu machen.“

„Gut“, sagte Sebastian, dem klar war das diese bitte natürlich eine Aufforderung war. „Ich melde mich.“

Damit legte er auf. Wahrscheinlich erwartete die zuständige Polizei, dass er Aufschlüsse über die Person des Toten und eventuell über das Tatmotiv geben konnte. Aber bitte sehr, nicht in dieser Nacht.

Sarah trat ein. Sie sah Sebastian an. „Etwas Wichtiges?“

Er zuckte mit den Schultern. Sie hatte wohl das Vibrieren bis in den Nebenraum gehört. Sein leerer Nachttisch war ein hervorragender Resonanzkörper.

„Der Mann, der mich besuchen wollte, ist tot“, antwortete Sebastian nachdenklich. „Kommst du ins Bett?“

„Ja.“ Sie hatte noch gearbeitet, während er sich bereits hingelegt hatte. Sie lächelte, beugte sich über ihn und küsste ihn. Sebastian stellte fest, dass er doch nicht ganz so müde war.


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