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Marduk hatte seine Wohnung erreicht. Er holte die magische Pyramide aus der Tasche und stellte sie auf einen niedrigen Tisch. Dann ließ er sich davor in einem Sessel nieder und betrachtete die Pyramide.

„Magischer Spiegel“ wurde sie genannt. Sie war eine starke Waffe. Schon einmal hatte er einen solchen „magischen Spiegel“ besessen, vor geraumer Zeit. Damals war ein mächtiger Magier aufgetreten, der versucht hatte, einen der Erzdämonen zu entthronen und dafür andere Dämonen zu seiner Unterstützung zu gewinnen. Im Zweikampf gegen den Erzdämon war seine Pyramide zerstört worden.

Marduk hatte mehrere Jahre gebraucht, bis es ihm gelang, eine neue Pyramide zu konstruieren. Sehr viel Arbeit steckte darin, und diese neue Pyramide konnte mehr als die alte. Sie war in der Lage, auch Illusionen größeren Ausmaßes, zu erschaffen. So hatte Marduk dem Ordensritter die umgestürzten brennenden Bäume äußerst realistisch vorgaukeln können, einschließlich der dazugehörigen Hitze. Und so hatte er Joe Gemmer im Innern dieser faustgroßen Pyramide fangen können.

Aber der Einsatz des „magischen Spiegels“ barg auch Gefahren. Wenn er ihn nicht absolut unter Kontrolle hielt, konnten sich die Spiegelbilder verselbständigen ... und mit fünf Doppelgängern des echten Ritters war Marduk nun wirklich nicht gedient.

Er verzog das Gesicht.

Die verschiedenfarbigen Seiten des Würfels waren undurchsichtig. Aber so wie Joe sich selbst im Innern gespiegelt sehen konnte, so konnte Marduk ihn auch von außen sehen. Amüsiert verfolgte er die Anstrengungen Gemmers, auszubrechen.

Es könnte ihm vielleicht gelingen, wenn er es schaffte, dieses Schwert richtig einzusetzen. Es war eine interessante Magie an der Klinge, das spürte Marduk. Sie war alt, selbst für die Zeitbegriffe eines Dämon. Aber wahrscheinlich kam der junge Ritter nicht darauf, wie er die Falshir-Klinge richtig einsetzen konnte. Für alle anderen Versuche war die Pyramide zu stark. Und so wie Joe selbst verkleinert worden war, waren auch die magischen Energien des gesegneten Kreuzanhängers und der Falshir-Klinge verkleinert, geschwächt worden. Sie waren zu schwach, um etwas gegen die Pyramidenwände auszurichten.

Es sei denn ...

Aber da der Ritter nicht wusste, auf welche Weise die Pyramide geschaffen worden war, kannte er auch ihre Struktur und ihre Kräfte nicht. Der Dämon lachte höhnisch auf, als er sah, wie der Ritter versuchte, mit einer kleinen dünnen Klinge die Pyramidenwand aufzustechen.

Der Gefangene vernahm das Lachen. Er zuckte zusammen, drehte sich einmal um seine eigene Achse, als könne er den Lachenden sehen. Aber das ging nicht. Die spiegelnden Wände blieben undurchsichtig.

„Joe Gemmer“, sagte der Dämon Marduk. „Ritter im Dienste Nimrods. Jäger von allen Gefahren, die einem Menschen in den Schatten widerfahren können.“ Spott schwang in seiner Stimme mit.

„Wer bist du?“, scholl es von drinnen zurück. Die Stimme war dünn, weil das Volumen der verkleinerten Gestalt entsprechend gering war.

„Dein Feind“, sagte Marduk. „Ich denke, ich werde dich töten.“

„Das haben schon viele versucht“, kam es zurück. „Bist du ein Dämon?“

„Ich werde dich töten“, sagte Marduk, ohne auf die Frage seines Opfers einzugehen. „Ich werde nacheinander deine fünf Spiegelbilder zerstören. Wenn das letzte zerstört ist, bist du tot, Ritter.“

In der Pyramide blieb es still.

Der Dämon bewegte drei Finger, rezitierte eine Formel und berührte mit dem mittleren der drei Finger eine Seite der Pyramide.

Es war, als zerbreche Glas. Winzige Scherben platzten klirrend nach allen Seiten auseinander. Die Wand der Pyramide blieb dabei unversehrt und behielt auch ihre Farbe. Nur das Spiegelbild darauf zerbarst.

Aus der Pyramide kam ein gellender Schrei.


Immer Ärger mit den Dämonen! Gruselroman Großband 3 Romane 9/2021

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