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Joe hatte sich überlegt, dass er möglichst unabhängig von der Hilfe Kuhns sein wollte und hatte sich deswegen allein mit einem Mietwagen auf den Weg gemacht. Mit dem gemieteten Mercedes war er vom Bahnhof Tegel losgefahren, wo sich seine Wege von denen Valeras getrennt hatten. Valera fuhr mit einem Range Rover in Richtung Ostsee weiter, Joe hingegen nahm Kurs auf Berlin.

Er kam zügig vorwärts, trotz des nicht geringen Verkehrs am Rande Berlins.

Dann verdüsterte sich der Himmel. Eine Regenfront zog heran. Es wurde immer dunkler, und Joe schaltete die Beleuchtung des Wagens ein und fuhr jetzt etwas langsamer. In einiger Entfernung zuckten Blitze am Himmel.

Wieder blitzte es in einiger Entfernung auf, aber schon deutlich näher als vorhin. Es schien, als fahre er direkt in das Gewitter hinein. Es kühlte sich rasch ab und starker Wind kam auf, der am Wagen zerrte.

Eine schwarze Front baute sich auf wie eine gewaltige Hand, die dem Ordensritter ihr unerbittliches „Stopp“ zurufen wollte. Kurz dachte er an Valera. Sie bekam auf der anderen Strecke wahrscheinlich überhaupt nichts von dem Gewitter mit. Er fuhr nicht durch Berlin, sondern darum herum, weil Kuhn auf der vom Flughafen Tegel entgegengesetzten Seite Berlins wohnte, da, wo einmal der Osten gewesen war.

Bald fielen die ersten Tropfen. Sie entwickelten sich zu einem sintflutartigen Regenfall, der Joe bis aufs Schneckentempo herunterzwang. Er sah das Hinweisschild auf einen Parkplatz und beschloss, das Unwetter abzuwarten. Die Scheibenwischer waren nicht mehr in der Lage, mit den Wassermassen fertigzuwerden. Er hatte Sorge, dass es bald krachen würde, sei es durch ihn oder einen anderen Autofahrer.

Immer wieder zuckten die Blitze, dicht an dicht und in schneller Folge.

Da war die Ausfahrt. Joe lenkte den Wagen auf den Parkplatz. Er wunderte sich; dieser Platz schien ein wenig seitwärts neben der Autobahn zu liegen. Ein schmaler Weg führte zwischen hohen Bäumen hindurch. Hier, unter dem Laubdach, das vom Regen spielend durchschlagen wurde, war es jetzt fast nachtschwarz. Ein Unwetter in dieser Form hatte Joe schon lange nicht mehr erlebt.

Der unklaren Sichtverhältnisse wegen fuhr er jetzt besonders langsam.

Vielleicht war es das, was ihn vor dem Unfall bewahrte. Denn von einem Moment zum anderen schlug nur wenige Meter vor ihm der Blitz in einen hohen Baum, setzte diesen augenblicklich in Brand und entwurzelte ihn dabei. Der Baum stürzte quer über den Weg, direkt vor den Kühler des Wagens.

Joe trat heftig auf die Bremse. Der Wagen stand sofort. Nur ein paar Handbreit trennten ihn von dem Feuerwerk. Das war kein normales Unwetter, ging es Joe durch den Kopf. Der Baum hätte niemals Feuer fangen können bei diesem Regen!

Joe schaltete in den Rückwärtsgang. Aber er kam nur ein paar Meter weit, dann wiederholte sich das Spiel – auch hinter ihm wurde ein Baum vom Blitz gefällt und sperrte die Straße ab! Innerhalb von Augenblicken war die Szene vom Feuerschein hell erleuchtet.

„Das geht nicht mit rechten Dingen zu“, murmelte Joe. Er stieg aus dem Wagen. Sofort prasselte der Regen auf ihn herunter. Aber wenigstens konnte er jetzt etwas besser sehen und mehr erkennen. Er saß fest. Es war nicht möglich, den Wagen an den brennenden Bäumen vorbeizurangieren.

Das war schon kein Zufall mehr. Ein Zufall in dieser Größenordnung war schlicht unmöglich. Das Ganze roch nach einer Falle. Aber wer hatte sie ihm gestellt? Wer konnte wissen, dass er gerade jetzt auf dieser Strecke unterwegs war?

Er zuckte mit den Schultern und ließ sich wieder auf dem Fahrersitz nieder. Es gab für jemanden, der von Tegel kam und in den Berliner Osten wollte, nur eine Handvoll Wege die er nehmen konnte. Jedenfalls, wenn man nur eine kurze Strecke fahren wollte und keine größeren Umwege in Kauf nahm. Das tat aber niemand, der es einigermaßen eilig hatte. Also musste Joe hier entlangkommen. Wer konnte es einem möglichen Gegner verraten haben?

Sebastian! Entweder unter Zwang, oder das Telefongespräch war abgehört worden ...

Und er war genau in die Falle gefahren. Plötzlich kamen ihm Zweifel, ob das Gewitter natürlichen Ursprungs war. Aber welcher Dämon hatte die Macht, ein solches Unwetter heraufzubeschwören? Er kannte keinen.

Plötzlich erlosch das Feuer. Von einem Moment zum anderen wurde es stockfinster. Joe Gemmer war wie alle Ordensritter bewaffnet mit einer Falshir-Klinge, einem magischen Schwert, dessen Klinge sich nur dann ausfuhr, wenn er es wollte. Unwillkürlich griff Joe nach dem Griff seiner Falshir-Klinge, die er in der Innentasche seiner Jacke trug. Aber ehe er sie noch fassen konnte, wurde es wieder taghell.

Aber Joe Gemmer gab es im Wagen nicht mehr.


Immer Ärger mit den Dämonen! Gruselroman Großband 3 Romane 9/2021

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