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I ES ZIEHT HERAUF

NENNT MICH Ishmael. Vor einigen Jahren, - erinn’re mich nicht mehr so ganz genau, wie lang’s wohl her ist - wenig oder gar kein Geld im Beutel, und nichts mehr von besonderem Interesse hier an Land für mich, und also dachte ich bei mir, dass ich ein wenig segeln sollt’, und um mir einmal den wässrigen Teil der Welt zu betrachten. ‘s ist halt so eine Art von mir, die üblen Launen zu vertreiben und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Wann immer ich mich dabei ertappe, dass mein Mund einen grimmen Zug bekommt; wann immer ich einen feuchten, nieseligen November in meiner Seele verspüre; wann immer ich unfreiwillig vor Sarggeschäften anhalte, und mich dem Ende einer jeden Begräbnisgesellschaft, auf die ich treffe, anschließe; und ganz besonders dann, wenn meine eingebildeten Krankheiten so die Oberhand über mich gewinnen, dass es eines starken Moralprinzips bedarf, mich davon abzuhalten, auf die Straße zu stürmen und den Leuten vorsätzlich und methodisch die Hüte vom Kopfe zu schlagen - dann, ja dann erachte ich es für die allerhöchste Zeit, zur See zu gelangen, und zwar so schnell, wie es eben geht. Dies ist mein Ersatz für Pistole und Kugel. Mit philosophischem Elan wirft Cato132 sich in sein Schwert; ich begebe mich still und leise auf ein Schiff. Es gibt überhaupt nichts Verwunderliches daran. Wenn es euch doch nur klar wäre, dass alle Menschen im Laufe ihrer Reifung, zu der einen oder anderen Zeit, irgendwann fast die gleichen Gefühle für den Ozean empfinden wie ich.

Da ist nun eure Inselstadt der Manhattoes133, umzingelt von Kaianlagen, wie indische Inseln134 von Korallenriffen - der Handel umschließt sie mit ihrer Brandung. Rechts wie links führen euch die Straßen wasserwärts. Ihr innerstes Stadtzentrum ist die Battery135, wo die schmucke Mole136 von Meereswellen umspült und von einer Brise gekühlt wird, die wenige Stunden zuvor noch außer Sichtweite irgendeines Landes war. Schaut euch nur die Massen von Wassergaffern dort an.

Umrundet die Stadt eines träumerischen Sabbatnachmittags. Geht von Corlears Hook137 zum Coenties Slip138, und von dort, über Whitehall139 nach Norden. Was seht ihr? - Wie stumme Wächter stehen Tausende und Abertausende in ozeanischen Träumereien versunkene Sterbliche um die Stadt herum. Einige lehnen sich an die Spundwänden; andere sitzen auf den Molenköpfen; manche schauen über die Schanzkleider von Schiffen aus China; einige hängen hoch droben in der Takelage, als strebten sie nach einem noch besseren seewärtigen Blick. Doch alle sind sie Landratten; wochentags eingepfercht in Ständerwerk und Putz, an Theken angebunden, auf Werkbänke genagelt, an Schreibtische geheftet. Wie kommt es denn dazu? Sind die grünen Wiesen denn verschwunden? Was tun sie hier?


Abbildung 4: Coenties Slip (Gemeinfrei) (W)


Abbildung 5: Corlears Hook (Gemeinfrei) (W)

Doch seht! Hier kommen weitere Mengen, welche geradewegs dem Wasser zustreben und sich scheinbar auf einen Kopfsprung vorbereiten. Merkwürdig! Nichts wird sie zufriedener machen als die äußerste Begrenzung des Landes; das Herumlungern im schattigen Windschatten der nahebei stehenden Lagerhäuser wird nicht ausreichen. Nein. Sie müssen aber doch unbedingt so nah ans Wasser, wie es eben geht, ohne hineinzufallen. Und dort stehen sie nun - aneinandergereihte Meilen von ihnen - Leagues140: Inländer allesamt, kommen sie über Wege und Alleen, Straßen und Avenuen - aus dem Norden, Osten, Süden und Westen. Doch hier finden sie sich alle zusammen. Sagt mir doch, zieht die magnetische Anziehungskraft der Kompassnadeln all dieser Schiffe sie dorthin?

Und noch einmal. Gesetzt, ihr seid auf dem Lande; in einem Hochland mit Seen. Nehmt gewissermaßen jeden Weg, der euch gefällt, und zehn zu eins trägt er euch in einem Tal hinunter und setzt euch dort an einem Tümpel am Bach ab. Darin ist Magie. Lasst den geistesabwesendsten aller Menschen in seine tiefsten Träumereien eintauchen - stellt diesen Mann auf die Beine, setzt seine Füße in Bewegung, und er wird euch unfehlbar zum Wasser führen, so es in dieser ganzen Umgebung überhaupt Gewässer gibt. Solltest ihr euch je dürstend in der großen amerikanischen Wüste befinden, probiert dieses Experiment aus, falls eure Karawane mit einem Professor der Metaphysik ausgerüstet ist. Ja, wie doch jedermann weiß, sind Meditation und Wasser für immer miteinander verbunden.

Nun nehmen wir hier einen Künstler. Er möchte euch das verträumteste, schattigste, stillste, bezauberndste Stück romantischer Landschaft im ganzen Tal des Saco141 malen. Was wird das von ihm bevorzugte Hauptelement sein? Dort stehen seine Bäume, jeder mit einem hohlen Stamm, als befände sich ein Einsiedler oder ein Kruzifix darinnen; hier schläft seine Wiese, und da schlummert seine Viehherde; und von der Hütte unten steigt schläfrig der Rauch empor: Tief in entfernte Wälder hinein windet sich ein wirrer Weg, der bis zu den in ihr Hügelblau getauchten, überlappenden Ausläufern von Bergen reicht. Doch obwohl das Bildnis so versunken daliegt, und obwohl diese Kiefer ihre Seufzer wie Laub auf das Haupt dieses Hirten herabschüttelt, so wäre doch alles nichtig, wenn nicht der Blick des Hirten auf den magischen Strom vor ihm gerichtet wäre. Besucht die Prärie im Juni, wenn ihr für unzählige Meilen knietief zwischen Tigerlilien umherwatet - was fehlt denn an dem einen Zauber? - Wasser - es gibt dort nicht einen einzigen Tropfen Wasser! Wäre der Niagara142 ein bloßer Katarakt aus Sand, würdest ihr wohl Tausende von Meilen reisen, ihn zu schauen?

Warum wohl hat sich der arme Poet aus Tennessee143 beim plötzlichen Erhalt zweier Handvoll Silber, wohl wissend um die traurige Notwendigkeit des Kaufs eines warmen Mantels eher dazu entschieden, alles in eine Wanderung nach Rockaway Beach144 zu stecken?


Abbildung 6: Whitehall Auf der Castello-Karte von 1660 fällt Whitehall durch sein weißes Dach und seinen ausgedehnten Garten auf. (Gemeinfrei) (W)


Abbildung 7: Peter Stuyvesant (Gemeinfrei (W)

Warum ist fast jeder kräftige, kerngesunde Junge mit einer starken, unverwüstlichen Seele in sich, irgendwann einmal ganz wild darauf, zur See zu fahren? Warum habt ihr bei eurer ersten Reise als Passagier selbst eine so mystische Schwingung gespürt, nachdem euch zum ersten Mal gesagt wurde, dass ihr und euer Schiff jetzt außer Sichtweite des Landes seid? Warum hielten die alten Perser die See heilig? Warum gaben ihr die Griechen eine besondere Gottheit145 und machten aus ihr den Bruder des Jupiter146? Gewiss ist das alles nicht ohne Sinn. Und noch tiefer der Sinn in der Geschichte des Narziss, welcher, da er unfähig war, das quälend schöne Antlitz im Teiche vor sich zu umfangen, sich in denselben stürzte und sich ertränkte? Doch dasselbe Bild ist es, das wir in allen Flüssen und Ozeanen seh’n. Es ist das Bild des unfassbaren Lebensgeistes; und dieses ist der Schlüssel zu all dem.

Wenn ich jetzt sage, dass ich die Gewohnheit habe, zur See zu fahren, wann immer ich beginne, trübe um die Augen zu werden und mir meiner Lungen übermäßig bewusst zu sein, will ich damit nicht sagen, dass ich jemals als Fahrgast zur See gefahren bin. Denn um als Passagier zu reisen bedürft ihr dringendst einer Börse, und diese Börse, wenn ihr nichts darinnen habt, ist nur ein barer Lumpen. Außerdem werden Passagiere seekrank - werden streitsüchtig - schlaflos des Nachts - und haben keine Freude mehr an irgendwas, mal ganz grundsätzlich; - nein, ich fahre nie als Passagier, noch fahre ich, obwohl ich einer von der Salzkante bin, als Befehlshaber, Kapitän oder gar als Koch. Diesen Ruhm und die Auszeichnungen solcher Ämter überlasse ich denen, die danach dürsten. Ich für meinen Teil verabscheue jedwede solchgearteter ehrenwerter und respektierlicher Mühen, Prüfungen und Drangsale. ‘s ist grad so viel, dass ich auf mich selbst aufpassen kann, nicht geachtet der Schiffe147, Barken148, Briggs149, Schoner150, und auf was nicht sonst noch aufzupassen wäre. Und als Koch fahren, nein, - wobei ich zugebe, es ist beachtlicher Ruhm darin, ein Koch ist so eine Art Offizier an Bord eines Schiffes - trotzdem hat es mir nie gefallen, Geflügel zu braten; - wobei, einmal gebraten, vernünftig gebuttert und richtig gesalzen und gepfeffert, wird es niemanden geben, der respektvoller, um nicht zu sagen ehrerbietiger über ein gebratenes Huhn spricht, als mich. Es wird aus den götzendienerischen Zeichnungen der alten Ägypter von gebratenem Ibis und geröstetem Flusspferd gelesen, und man kann die Mumien dieser Kreaturen in ihren großen Backhäusern, den Pyramiden sehen.

Nein, wenn ich zur See fahre, gehe ich nur als ein einfacher Matrose, direkt vor dem Mast, lasse mich ins Vorschiff151 hinunter und gehe dort hoch zum Royalmasttopp152. Es stimmt schon, dass sie mich eher herumkommandieren und mich von einer Spiere153 zur nächsten springen lassen, wie einen Grashüpfer auf einer Maienwiese. Und anfangs erscheinen einem derartige Geschichten unerfreulich genug. Es berührt das eigene Ehrgefühl, besonders wenn man aus einer alteingesessenen Familie des Landes kommt, den van Rensselaers154, oder den Randolphs155 oder Hardicanutes156 vielleicht. Vor allem aber habt ihr, bevor ihr eure Hand in den Teertopf stecktet, als Landschulmeister fungiert und die größten Jungen in Ehrfurcht vor euch stehen lassen. Ich versichere euch, dass es sich hier um einen scharfen Übergang handelt, vom Schulmeister zum Matrosen, und dass es eines kräftigen Absuds von Seneca und den Stoikern157 bedarf, um ihn zu ertragen und zu schmunzeln. Aber mit der Zeit lässt auch das nach.

Was ist denn schon dabei, wenn mich ein alter Kotzbrocken von einem Kapitän anweist, mir einen Feudel zu greifen und die Decks zu wischen? Worauf läuft diese Demütigung hinaus, gewichtet, ich meine, auf der Waagschale des Neuen Testaments? Glaubt ihr, der Erzengel Gabriel hält weniger von mir, weil ich in diesem speziellen Fall diesem alten Knacker schnell und ehrerbietig gehorche? Wer ist denn kein Sklave? Sag mir das. Wie auch immer mich also diese alten Seekapitäne herumkommandieren mögen - wie auch immer sie mich herumstoßen und schlagen - ich habe die Genugtuung zu wissen, dass es in Ordnung ist, dass allen anderen auf die eine oder andere Weise gedient wird - entweder in physischer oder metaphysischer Hinsicht, das heißt, dass der universelle Schlag weitergegeben wird und alle Hände sich gegenseitig an den Schulterblättern reiben und zufrieden sein sollten.

Wie gesagt, ich gehe immer als Matrose zur See, weil sie mich für meine Mühe bezahlen, während sie den Reisenden keinen einzigen Penny bezahlen, wie ich bisher gehört habe. Im Gegenteil, die Passagiere selbst müssen zahlen. Und es besteht in der Welt ein großer Unterschied zwischen zahlen und bezahlt werden. Der Akt des Bezahlens ist vielleicht das unbequemste Unheil, das die beiden Obstgartendiebe158 über uns gebracht haben. Jedoch bezahlt werden, was lässt sich damit vergleichen? Diese kultivierte Art und Weise, in der ein Mann Geld erhält, ist einfach großartig, wenn man bedenkt, dass wir ernsthaft glauben, dass Geld die Wurzel aller irdischen Übel ist, und dass ein Mann mit Geld auf gar keinen Fall in den Himmel kommen kann. Ach! Wie heiter geben wir uns dem Verderben hin!

Schlussendlich gehe ich immer als Matrose zur See, wegen der gesunden Bewegung und der reinen Luft auf dem Vorschiffsdeck159. Denn wie in dieser Welt der Gegenwind weitaus vorherrschender ist als der Wind von achtern (d. h. wenn man nie gegen die pythagoräische Regel160 verstößt), so erhält der Commodore auf dem Achterdeck161 seine Atmosphäre größtenteils aus zweiter Hand von den Matrosen auf dem Vorschiff. Er ist der Meinung sie als erster zu atmen; doch ist dem nicht so. In ähnlicher Weise leitet das gemeine Volk seine Führer in vielen anderen Dingen, während diese führenden Politiker es gleichzeitig kaum vermuten. Aber weshalb sollte ich, nachdem ich wiederholt als Handelsmatrose das Meer gerochen hatte, es mir jetzt in den Kopf setzen, auf Walfangreise zu gehen; dies kann der unsichtbare Polizist des Schicksals, der mich ständig überwacht, mich heimlich verfolgt und mich auf irgendeine unerklärliche Weise ständig beeinflusst - er kann darauf besser antworten als jeder andere. Und ohne Zweifel war meine Teilnahme an dieser Walfangreise nur ein Teil des großen Programms der Vorsehung, das schon vor langer Zeit ausgearbeitet worden war. Es kam als eine Art kurzes Zwischenspiel und als Solo zwischen umfangreicheren Aufführungen. Ich nehme an, dass dieser Teil des Plakates ungefähr so ausgesehen haben müsste:

“Große umstrittene Wahl für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten.”

“WALFANGFAHRT EINES ISHMAEL.”

“BLUTIGE SCHLACHT IN AFGHANISTAN.“

Obwohl ich nicht genau sagen kann, warum mich diese Regisseure, die Schicksale, für diese schäbige Rolle auf einer Walfangreise vorgesehen hatten, während andere für großartige Rollen in großen Tragödien, kurze und leichte Rollen in eleganten Komödien und fröhliche Partien in Farcen vorgesehen waren - wiewohl ich nicht genau sagen kann, warum sich das so verhielt; jetzt, da ich mich an alle Umstände erinnere, denke ich, dass ich ein wenig in die Quellen und Motive hineinsehen kann, die mich, nachdem sie mir unter verschiedenen Verkleidungen geschickt präsentiert wurden, dazu veranlasst haben, die Rolle zu spielen, die ich gespielt habe, und die mich nicht nur zu der Illusion verleitet haben, dass es eine Wahl war, die sich aus meinem eigenen unvoreingenommenen freien Willen und meinem anspruchsvollen Urteilsvermögen ergab.

Mein Hauptmotiv war die überwältigende Vorstellung des großen Wales an sich. Ein solch unheilvolles und mysteriöses Ungeheuer erregte all meine Neugier. Dann auch die wilden und fernen Ozeane, wo er seine Größe, die mir wie eine Insel schien, umherrollte; die unvorstellbaren, namenlosen Gefahren des Wals; dies, mit allen daran hängenden Wundern aus Tausenden von patagonischen162 Sehenswürdigkeiten und Klängen, halfen mir dabei, mich zu meinem Wunsche hinzubewegen. Vielleicht wären solche Dinge bei anderen Männern keine Anreize gewesen; aber was mich betrifft, so quält mich ein immerwährendes Verlangen nach fernen Dingen. Ich liebe es, verbotene Meere zu befahren und an barbarischen Küsten zu landen. Ohne das Gute außer Acht zu lassen, nehme ich rasch einen Schrecken wahr, mit dem ich immer noch freundlich umgehen könnte - wenn man mich nur lassen würde -, denn es ist stets von Vorteil, mit allen Insassen des Ortes, an dem man untergebracht ist, freundschaftlich zu verkehren.

Aufgrund all jener Dinge war mir diese Walfangfahrt geradezu willkommen; die großen Fluttore der Wunderwelt schwangen auf, und in den wilden Einbildungen, die mich zu meinem Ziel brachten, schwebten sie zu zweien in meine innerste Seele, endlose Prozessionen von Walen, und, mitten unter ihnen, ein großes, mit einer Kapuze verhülltes Phantom, wie ein in der Luft schwebender Schneehügel.


Abbildung 8: Patagonien auf einer Karte aus dem Jahr 1862 (türkisfarbig) (Gemeinfrei) (W)

132 Cato: Marcus Porcius Catō Uticensis (95 v. Chr. - 46 v. Chr.), ein römischer Staatsmann, der sich selbst auf besonders grausame Weise erdolchte. (M) Marcus Porcius Cato (zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Urgroßvater Cato der Jüngere genannt, lateinisch Cato Minor, nach seinem Todesort auch Cato Uticensis; * 95 v. Chr.; † 12. April 46 v. Chr. in Utica im heutigen Tunesien) war ein einflussreicher konservativer Politiker in der Endzeit der römischen Republik. Als Senator, Redner und Truppenbefehlshaber nahm er an den politischen und militärischen Auseinandersetzungen teil, die mit dem Untergang der Republik endeten. (W)

133 Manhattoes: indigene Eingeborene von Manhattan, New York. (M)

134 indische Inseln: die Westindischen Inseln in der Karibik. (M) Die Westindischen Inseln (Westindien) bestehen aus mehreren Mittelamerika und Südamerika vorgelagerten Inselgruppen im Atlantischen Ozean. Der große Inselbogen der Antillen bildet die nördliche und östliche Grenze des Karibischen Meeres. Weiter nördlich liegen die Bahamas und die Turks- und Caicosinseln (die bisweilen auch unter dem Namen "Lucayen“ zusammengefasst werden). (W)

135 Battery: ein Park an der Südspitze der Insel Manhattan. (M) The Battery (bis 2015 Battery Park) ist eine zehn Hektar große Parkanlage auf der Südspitze Manhattans und einer der ältesten Parks in New York City. Der dort gelegene Hafen dient als Ausgangspunkt für die Fähren nach Ellis Island, zur Freiheitsstatue, nach Staten Island sowie im Sommer auch nach Governors Island. Der Park hat seinen Namen von den niederländischen Geschützbatterien, die einst hier postiert waren, um den damaligen Hafen von Neu-Amsterdam zu verteidigen. (W)

136 Mole: ein steinerner Pier oder Anlegesteg. (M) Der Ausdruck Mole bezeichnet eine als Damm in einen See, einen Fluss oder in das Meer ragende Aufschüttung, befestigt durch eine Stein- oder Betonkonstruktion. (W)

137 Corlears Hook: der Teil der Lower East Side von Manhattan, in dem der East River nach Norden abbiegt. (M) Die Landspitze am East River wurde unter holländischer und britischer Herrschaft Corlaers Hook genannt und während der britischen Besatzung in der Revolution kurz Crown Point. Sie wurde nach dem Schulmeister Jacobus van Corlaer benannt, der sich auf dieser "Plantage" niederließ. Siehe auch Abbildung 5: Corlears Hook auf Seite 2. (W)

138 Coenties Slip: eine von Menschenhand geschaffene Bucht im unteren Manhattan, 1835 zugeschüttet. (M) Ursprünglich eine künstliche Einmündung in den East River zum Be- und Entladen von Schiffen, die 1835 mit Land befüllt wurde, ist eine historische Straße in Lower Manhattan, New York City. Siehe auch Abbildung 4: Coenties Slip auf Seite 2. (W)

139 Whitehall: ein Teil des unteren Manhattan, benannt nach dem Besitz des niederländischen Kolonialherrn Peter Stuyvesant (ca. 1612-1672) (M) Die Whitehall Street ist eine vier Blocks lange Straße im South Ferry/Financial District Viertel von Manhattan, New York City, in der Nähe der Südspitze von Manhattan Island. Die Straße beginnt am südlichen Ende des Broadway, an der Kreuzung mit der Stone Street. Die Whitehall Street erstreckt sich südlich bis zum südlichen Ende des FDR Drive, angrenzend an das Whitehall-Terminal der Staten Island Ferry, auf einer Deponie jenseits der Stelle, an der Peter Stuyvesants Haus aus dem siebzehnten Jahrhundert steht. Petrus Stuyvesant (engl. Peter, niederl. Peter oder Pieter; * 1612 in Peperga, Friesland, Niederlande; † 1672 in New York) war ab 1643 Gouverneur von Curaçao und ab 1647 Generaldirektor der von der Niederländischen Westindien-Kompanie (WIC) verwalteten Kolonie Nieuw Nederland, bevor diese 1664 von England in Besitz genommen wurde. Siehe auch Abbildung 6: Whitehall auf Seite 3 und Abbildung 7: Peter Stuyvesant auf Seite 3. (W)

140 Leagues: ein altes Längenmaß von ungefähr drei Meilen. (M) 3 Meilen sind 4,83 km. (D. Ü.)

141 Saco River, 216 km langer Fluss im nordwestlichen New Hampshire und südwestlichen Maine in den nördlichen Vereinigten Staaten. (M)

142 Niagara: die Niagara Fälle an der Grenze zwischen New York und Kanada. (M)

143 der arme Poet aus Tennessee: trotz intensiver Studien wissen die Literaturwissenschaftler bis heute nicht, auf wen sich dies bezieht; vielleicht ist es ein privater Scherz des Autors. (M)

144 Rockaway Beach: ein Ferienort an der Küste von Long Island, New York. (M) Rockaway Beach ist ein Stadtteil auf der Rockaway-Halbinsel im New Yorker Stadtbezirk Queens. Das Viertel grenzt im Osten an Arverne und im Westen an den Rockaway Park. Er ist nach dem Rockaway Beach and Boardwalk benannt, dem größten städtischen Strand der Vereinigten Staaten, der sich von Beach 3rd bis Beach 153rd Streets am Atlantischen Ozean erstreckt. Die Nachbarschaft mit 13000 Einwohnern (Stand 2010) wurde wegen der großen irisch-amerikanischen Bevölkerung in diesem Gebiet einst als "Irische Riviera" bezeichnet. (W)

145 besondere Gottheit: Poseidon, der Bruder des Zeus, war der griechische Gott der See. (M) Poseidon (griechisch Ποσειδῶν Poseidṓn) ist in der griechischen Mythologie der Gott des Meeres, Bruder des Zeus und eine der zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi. Das Pferd ist ihm heilig, weshalb Hippios (lateinisch Hippius) einer seiner Beinamen ist. (W)

146 Jupiter: der römische Gott Jupiter. (M) Jupiter (lateinisch Iuppiter, seltener Iupiter oder Juppiter; Genitiv: Iovis, seltener Jovis) ist der Name der obersten Gottheit der römischen Religion. Eine ältere Namensform ist Diēspiter. Er wurde oft als Iuppiter Optimus Maximus bezeichnet ("bester und größter Jupiter“), in Inschriften meist abgekürzt zu IOM. Jupiter entspricht dem griechischen "Himmelsvater“ Zeus. (W)

147 Schiff: ein Dreimast-Segelschiff mit "viereckigen" Segeln (d. h. Segel rechtwinklig zum Kiel gesetzt) an allen drei Masten. (M) Das Rahsegel ist ein zumeist rechteckiges oder trapezförmiges Segel, das an einem Rah genannten Rundholz geführt wird. Es dient dem Vortrieb von Segelschiffen. Am unteren Ende des Rahsegels sind die Schoten befestigt und beim Untersegel (d. h. dem niedrigsten Rahsegel am Mast, direkt über Deck) auch die Hälse (Halsen), mit denen das Luv-Seitenliek durchgesetzt wird. (W)

148 Barken: ein Segelschiff mit drei oder mehr Masten, das Rahsegel an allen Masten mit Ausnahme des hintersten Mastes und Schratsegel an diesem Mast hat. (M) Schratsegel ist ein Sammelbegriff für alle Segel, die in Ruhestellung in Richtung der Schiffslängsachse gesetzt werden. Bei Segelschiffen mit Schratsegeln wird auch von Schrattakelung gesprochen. Auf modernen Jollen und Jachten werden am Wind nur Schratsegel eingesetzt, da sie höhere Kurse am Wind erlauben als Rahsegel und auch einfacher zu bedienen sind. (W)

149 Brigg: ein Zweimastsegelschiff mit Rahsegeln an beiden Masten. (M)

150 Schoner: ein Segelschiff mit zwei oder mehr Masten, das an allen Masten Schratsegel und manchmal auch Rahsegel an der Spitze des vorderen Mastes hat. (Auf einem Schoner ist der höchste Mast nie vorne) (M)

151 Vorschiff: der vordere Teil eines Schiffes unter Deck, wo sich die Mannschaftsräume befinden..(M)

152 Royalmasttopp: die Spitze des höchsten Teils eines Schiffsmastes. (M)

153 Spiere: eine lange runde Stange, die als Mast, Rah, Baum oder andere Stütze für Segel verwendet wird. (M)

154 van Rensselaer: eine frühe New Yorker Politikerfamilie niederländischer Abstammung. (M) Die Familie Van Rensselaer war vom siebzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert eine einflussreiche Patronatsfamilie in New York; vergleiche dazu die Familie Livingston und die Familie Schuyler. Edith Wharton, die eine Cousine war, stellt sie in ihrem Roman The Age of Innocence als die van der Luydens dar. (W)

155 Randolph: eine für die Politik des kolonialen und frühen Virginia wichtige Familie. (M) Die Randolph-Familie ist eine prominente politische Familie aus Virginia, deren Mitglieder zur Politik des kolonialen Virginia und Virginia beitrugen, nachdem es seine Eigenstaatlichkeit erlangt hatte. Sie stammen von den Randolphs von Morton Morrell, Warwickshire, England, ab. Der erste Randolph, der nach Amerika kam, war Henry Randolph im Jahr 1643. Sein Neffe, William Randolph, kam später als Waise 1669 nach Virginia. Er hat sich auf der Turkey Island am James River niedergelassen. Wegen ihrer zahlreichen Nachkommen wurden William Randolph und seine Frau, Mary Isham Randolph, als "Adam und Eva von Virginia" bezeichnet. Die Familie Randolph war die wohlhabendste und mächtigste Familie im Virginia des 18. Jahrhunderts.(W)

156 Hardicanutes: Harthacnut, König von Dänemark und England im frühen 11. Jahrhundert n. Chr. (M) Hardi-knut, Hartheknut oder Hartiknut (* 1018/1019; † 8. Juni 1042 in Lambeth bei London/England) war von 1035 bis 1037 und vom 17. März 1040 bis 1042 englischer König. 1035 bis 1042 war er auch König von Dänemark. Hardiknut war der Sohn Knuts des Großen und dessen zweiter Frau Emma von der Normandie sowie der Halbbruder von Harald I. von England, der der ersten Ehe Knuts entstammte. (W)

157 Seneca und die Stoiker: Lucius Annaes Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.) und andere stoische Philosophen, die die Ansicht vertraten, dass die Menschen gelassen akzeptieren sollten, was immer als Ergebnis des göttlichen Willens geschieht. (M) Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe Roms), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn bekannt gemacht hatten, sind verloren gegangen. Neben Mark Aurel und Epiktet zählt Seneca zu den wichtigsten Vertretern der jüngeren Stoa. Als Seneca geboren wurde, existierten die Lehren dieser Athener Philosophenschule bereits 300 Jahre. Vom 2. Jahrhundert v. Chr. an hatten sie verstärkt Einzug in führende Kreise der Römischen Republik gehalten, da sie sich als gut verträglich mit deren elitärer Bindung an das Gemeinwohl erwiesen. Als Stoa (Στοά) wird eines der wirkungsmächtigsten philosophischen Lehrgebäude in der abendländischen Geschichte bezeichnet. Der Name (griechisch στοὰ ποικίλη – "bunte Vorhalle“) geht auf eine Säulenhalle (Stoa) auf der Agora, dem Marktplatz von Athen, zurück, in der Zenon von Kition um 300 v. Chr. seine Lehrtätigkeit aufnahm. Ein besonderes Merkmal der stoischen Philosophie ist die kosmologische, auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise, aus der sich ein in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen waltendes universelles Prinzip ergibt. Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxie) nach Weisheit strebt. (W)

158 Obstgartendiebe: Adam und Eva, deren Sünde des verbotenen Obstessens dazu führte, dass sie aus dem Paradies verwiesen wurden. (M)

159 Vorschiffsdeck: der Abschnitt des Oberdecks, der sich am Bug vor dem Fockmast befindet. (M)

160 pythagoräische Regel: eine Regel gegen den Verzehr von Bohnen, geschrieben vom griechischen Philosophen Pythagoras oder einem seiner Anhänger im 6. Jahrhundert v. Chr. (M) Der Verzehr von Bohnen führt zu Flatulenzen, demnach ist es, relativ gesehen, besser, auf dem Vordeck zu stehen, als auf dem Achterdeck. Aber nur beim Kreuzen, - doch das führt wohl zu weit. (D. Ü.)

161 Achterdeck: der Teil des Oberdecks, der sich hinter dem Hauptmast befindet und normalerweise den Schiffsoffizieren, Gästen und Passagieren vorbehalten ist. (M)

162 patagonischen: der südlichste Teil Südamerikas. (M) Patagonien bezeichnet den Teil Südamerikas, der sich südlich der Flüsse Río Colorado in Argentinien und Río Bío Bío in Chile sowie nördlich der Magellanstraße befindet. Eine genaue, festgelegte Abgrenzung gibt es nicht. (W) Siehe auch Abbildung 8: Patagonien

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