Читать книгу Der Mann, der den Teufel zweimal traf - Herman Old - Страница 11
Die Ordnung im Wald
ОглавлениеDie Grenzen der einzelnen Reviere der Indianerstämme waren ganz simpel gekennzeichnet. Entweder waren ein paar grinsende Totenschädel unmissverständlich an einzelne Bäume genagelt, oder ein paar Pfeile steckten sichtbar in Gesichtshöhe und sagten aus, wer hier noch patrouillierte. Oder aber man stieg gleich in eine Falle, die einen eventuell sofort tötete. Das konnten verborgene Fallgruben mit aufgerichteten Holzspitzen sein, oder auch umgelegte, elastische Bäume, mit Spitzen versehen, die einen erschlugen, wenn man die Auslösung aus Unachtsamkeit betätigte. Die Stämme sahen sich untereinander nicht oft. Sie hatten grundlos auch gar kein Interesse daran. Die einen waren Jäger und Sammler, oder auch Siedler die durch Brandrodung kleinere Felder anlegten, und die anderen eventuell kriegerische Kopfjäger. Solange jeder in seinem Revier blieb, war die Welt im Wald in Ordnung. Aber falls jemand in des anderen Revier einfiel, gab es erbitterte und tödliche Auseinandersetzungen. Die Kopfjäger waren immer für eine unangenehme Überraschung gut. Sie waren die Stämme, die gern der anderen Indios Grenzen missachteten und sich dabei nur an ihre eigenen Regeln hielten. Deswegen galt im Regenwald ein eisernes Gesetz: „Wenn du einen Fremden siehst, und du ihn nicht eingeladen hast, töte ihn“.