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Denn er sagt: „Erbarme dich meiner nach deinem Worte.“ Es ist die Sprache des bescheidenen Glaubens, um die Barmherzigkeit nicht nach dem Bewußtseyn seiner Sünden, sondern nach den Worten ebendesselben Gottes zu sehen. Er weiß, daß Gott auch für die Sünder ein verzehrendes Feuer ist. Denn Moses sagt:765 „Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ Er weiß, daß derselbe für die Gläubigen ein Licht ist, von welchem der Prophet auch anderswo sagt:766 „Als du wunderbar herleuchtetest von den heiligen Bergen.“ Es unterscheidet auch der Apostel diese gewöhnliche Güte und Strenge Gottes; indem er sagt:767 „So sieh denn die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge gegen die Gefallenen, die Güte aber gegen dich;“ und abermals: „Wenn du nicht bei der Güte bleibst, wirst du abgehauen werden; jene dagegen werden, wenn sie nicht im Unglauben verharren , eingepfropft werden.“ Die Güte Gottes erwartet der Prophet, indem er spricht: „Erbarme dich meiner.“ Denn er weiß, daß Keiner, der da lebt, ohne Sünde sey, und daß alle, welche im Fleische wohnen, die Barmherzigkeit Gottes bedürfen. Aber er ist seiner Pflicht und Unterwürfigkeit nicht uneingedenk, da er sagt: „Nach deinem Worte,“ er denkt nämlich an jenes Wort, mit welchem er sowohl den Sündern die Strafe androht, als auch denen, welche an ihn glauben, die Glückseligkeit des ewigen Lebens verheißt.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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