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Hierauf folgt: „Ich nehme Theil an allen, die dich fürchten und deine Gebote beobachten.“ Wir wissen, daß der Apostel gesagt habe:779 „Wir sind Theilnehmer Christi geworden.“ Allein wir wissen, daß auch im vier und vierzigsten Psalme Einige als Theilnehmer Gottes bezeichnet wurden, wo es heißt:780 „Es hat dich gesalbet Gott, dein Gott, mit dem Oele der Freude vor deinen Genossen.“ Es gibt also nach dem Apostel und nach dem Propheten mehrere Theilnehmer unsers Herrn Jesu Christi. Ein Theilnehmer (particeps) desselben wird aber ein Jeder seyn, welcher in der Gerechtigkeit beharrt, denn er selbst ist die Gerechtigkeit; auch derjenige wird ein Theilnehmer desselben seyn, welcher in der Wahrheit verharrt, denn er selbst ist die Wahrheit; auch wer in einem neuen Leben wandelt, wird ein Theilnehmer desselben seyn, denn er ist die Auferstehung. Weil also der Prophet weiß, daß es mehrere Theilnehmer Gottes gibt, hat er hier mit einem sittsamen und bescheidenen Lobe von sich, obwohl er, weil auch er ein Gesalbter (Christus) sowohl war, als auch geheißen wurde, wußte, daß er Christi theilhaftig sey, doch bekannt, daß er vielmehr an allen, welche Gott fürchten, Theil nehme. Er nimmt aber auch dann an den Gottesfürchtigen Theil, wann er mit den Leidenden leidet, wann er mit den Weinenden weinet, wann er wie ein Glied desselben Körpers bei dem Schmerzen eines andern Gliedes Schmerz empfindet. Durch diese Gemeinschaft der Leiden also wird er ein Theilnehmer derjenigen, welche Gott fürchten. Wer aber aus eigenem Uebermuthe einen, welcher an Christus glaubt, und von Christus erlöset ist, mit Verachtung ansieht, zum Zorne reitzt, und entehrt, der nimmt keinen Theil an denen, welche Gott fürchten, weil er bei der Erduldung der Leiden nicht ihr Genosse ist.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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