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Denn nachdem der Prophet seine Wege bedacht, und den Fuß zu den Zeugnissen Gottes gewendet hat, sagt er mit Offenherzigkeit: „Ich bin bereit und nicht beunruhiget, um deine Gebote zu halten.“ Wer sich zu etwas vorbereitet, der bereitet sich durch lange Uebung zu dem vor, worauf sein Nachdenken gerichtet ist, damit ihn nicht, wenn er nachlässig und unvorsichtig wäre, die Macht einer plötzlichen Beunruhigung von seinem Vorhaben und Entschlüsse abbringen möchte. Der Prophet weiß also, daß es sehr viele Aergernisse gibt. Er weiß, daß es Mächte gibt, welche der menschlichen Natur nachstellen und ihr feind sind. Er kennt den gefährlichen Reiz, welchen der Gedanke an den zeitlichen Ruhm und die Begierde nach demselben hat. Er weiß, daß es für die Augen der Enthaltsamen verfänglich sey, ausgelassene Weibspersonen zu erblicken. Er weiß, daß die schändlichen Lüste mit dem Gefühle eines anziehenden Vergnügens sich einschleichen. Er weiß, daß die übrigen Arten der Sünden auf verführerischen Wegen sich nahen. Er weiß auch, daß er sehr vielem Hasse der Gottlosen ausgesetzt sey, und wegen der Verkündigung Gottes und der Lehre der Frömmigkeit durch verschiedene Kränkungen von den Verfolgern werde gequält werden. Damit er nun durch so viele und so große bevorstehende Nachstellungen nicht möchte beunruhigt werden können, hat er sich gegen alle diese Gefahren, welche den Glauben zu zerstören drohen, vorbereitet, indem er spricht: „Ich bin bereit und nicht beunruhigt, um deine Gebote zu halten.“

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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