Читать книгу Abhandlungen über die Psalmen, Band 2 - Hilarius von Poitiers - Страница 94
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Оглавление„Und ich will bewahren dein Gesetz,741 immer bis zur Ewigkeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Der Prophet fürchtet kein Ende seines Lebens. Denn sein Glaube ist nicht auf Zeiträume beschränkt; sondern sein Eifer in der Bewahrung des Gesetzes erstreckt sich auf endlose Zeiten. Er weiß, daß von Moses ein Altar nach dem Vorbilde des obern Altares errichtet wurde. Er weiß, daß der Priester Aaron nach dem Vorbilde des auf dem Berge gezeigten Priesters geschmückt wurde. Denn Gott sagte zu Moses:742 „Gehe, und mache Alles nach dem Vorbilde, welches ich dir gezeigt habe auf dem Berge.“ Er eilt also zu jenen Gesetzen der ewigen Zeiten. Denn da das Gesetz der Schatten des Künftigen ist, so muß nothwendig jener Körper des wahren Gesetzes ewig seyn. Er unterschied aber die gegenwärtige Pflichtleistung von jener ununterbrochenen Fortdauer der ewigen Pflichtleistung, indem er sagte: „Und ich will bewahren dein Gesetz immer bis zur Ewigkeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Indem er sagte: „Immer bis zur Ewigkeit,“ gestattete er in diesem zeitlichen Leben dem Einschleichen des Vergessens keine Zeit. Da er aber hinzusetzte: „und von Ewigkeit zu Ewigkeit,“ weiß er, daß man durch diesen Schatten des Gesetzes zur Erfüllung des wahren und ewigen Gesetzes emporsteige. Er sagt nämlich: „von Ewigkeit zu Ewigkeit,“ in dem Sinne, wie man sagt: Von einer Zeit zur andern, als wenn in einem aufeinander folgenden Wechsel eine Ewigkeit auf eine andere folgen würde.