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Das Geld

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Das Lehrlingsentgelt oder die Lehrbeihilfe gab es monatlich. Halbjährlich wurde es erhöht. Die genauen Summen sind mir entfallen. Es steigerte sich von 13 Komma und zerquetschte im ersten Halbjahr auf 28 Komma und zerquetschte Mark im sechsten Halbjahr. Für die, die noch ein siebtes Halbjahr absolvieren mussten, wie Maschinenbauer und Werkzeugmacher, gab es dann noch einmal einen Aufschlag, wonach es dann über 30 Reichsmark ging.

Das Geld war knapp. Es reichte gerade dazu aus, den Bedarf an Essenmarken zu decken und wenn noch ein Heft, Stift oder Radiergummi gebraucht wurde, sah es schon recht dünn aus. Von den Eltern hatte ich im ersten Lehrjahr nichts zu erwarten, mussten sie doch schon die 35 Mark für das Lehrlingsheim monatlich aufbringen.

Im Betrieb konnte man sich zum Frühstück eine Tasse „Muckefuck“ mit Milch kaufen. Die kostete fünf Pfennige. Selbst diese wenigen Pfennige konnte ich oft nicht aufbringen und bettelte mir von diesem oder jenem Lehrling einen Schluck Kaffee. Das war mir recht peinlich, aber was sollte ich tun, wenn es beim Essen recht trocken wurde im Mund. Die drei Doppelstullen, die mir der Hunger gebot hinunterzuwürgen, benötigten schon ab und zu etwas Nasses. Drei Doppelstullen bekamen wir vom Heim mit. Die waren meist vom Brot von gestern. Also etwas trocken.

Mit dem Geld musste ich aber auch so haushalten, damit ich, wenn ich heimfahren wollte, auch noch das Fahrgeld hatte. Der Kilometer bei der Bahn kostete damals vier Pfennige. Bis Ronneburg waren es rund 150 Kilometer von Suhl. Nach Bürgel war es etwas kürzer, aber da musste ich in Jena auf den Bus umsteigen, wenn ich nicht die siebzehn Kilometer „mit dem Esel“, wie wir die Eisenbahn in Bürgel nannten, fahren und warten wollte. Also sechs Reichsmark und eine Reserve musste ich beisammen haben. Wenn ich daheim war und mein Großvater Josef hatte das mitbekommen, kam er immer heimlich, meist am Sonntag Vormittag, weil ich nachmittags fahren musste, und drückte mir ein paar Mark in die Hand. Das sollte niemand wissen. Er versuchte dabei immer, mich außerhalb unserer Wohnung zu erwischen, damit das auch meine Mutter, seine Tochter, nicht mitbekommen sollte.

Noch einmal zu den Essenmarken, die wir täglich benötigten. Auch am Sonnabend wurde gegessen. Es waren also in einer Woche sechs mal 30 Pfennige aufzubringen. Das waren wöchentlich 1,80 RM und im Monat meistens über acht Reichsmark. Es blieb mir somit im zweiten Halbjahr etwas mehr Geld in meine Kasse.

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