Читать книгу Antiheld - I. Tame - Страница 13
ОглавлениеDunkel und beängstigend still liegt seine Wohnung vor Jackson als er zwei Stunden später zurückkommt. Leise entledigt er sich seiner Lederjacke und schiebt den Helm in die Ecke neben der Türe. Ob er schläft? fragt er sich, während er seine Boots von den Füßen streift. Doch die Frage erübrigt sich, als er langsam über den knarzenden Dielenboden Richtung Wohnzimmer schleicht. Dort hat Luca die dicke Kerze vom Regal genommen und auf den Koffertisch gestellt. In ihrem fahlen Schein tanzen gespenstische Schatten an den Wänden.
Luca sitzt nackt auf der Couch, die Füße auf den Rand des Tischs gestellt. Er hält ein halbvolles Glas Rotwein in den Händen. Als Jackson unsicher den Raum betritt, nimmt er einen Schluck.
„Hi“, haucht der Heimkehrer und räuspert sich, um Kraft in seine Stimme zu bekommen.
Luca sieht ihn an. Ernst. Vorwurfsvoll.
„Für wen hältst du dich?!“, knurrt er angepisst. „Nimmst mich nebenbei wie einen Drink und haust einfach ab.“ Er zieht seine Nase hoch.
„Hast du etwa geheult?“, fragt Jackson erschrocken.
Natürlich waren Luca vor Frust ein paar Tränen über die Wangen gelaufen. Immerhin stand er nackt und mit einer steinharten Latte im Flur und traute seinen Augen nicht, dass Jackson einfach abgehauen war. Doch das würde er niemals im Leben zugeben.
„Klar! Ich hab‘ mir die Seele aus dem Leib geflennt, weil ein Arschloch wie du mich durchfickt und dann wie ein Stück Dreck einfach liegen lässt. Für MEINE Bedürfnisse war ja anscheinend keine Zeit mehr!“
Jackson tritt näher. „Es tut mir leid“, murmelt er und schiebt verlegen die Hände in die Hosentaschen. „Das mit dir … das hat mich …“
„Noch nie hat mich jemand so gedemütigt wie du eben!“, fällt Luca ihm schneidend ins Wort. „Das war das Allerletzte! Und ich hab‘ gedacht, du wärst …“ Er blickt nervös auf sein Glas und zuckt dann leicht mit den Achseln. „… was Besonderes. Ja, ich hab‘ tatsächlich gedacht …“ Er lacht humorlos auf. „Pech gehabt, Denero“, murmelt er und trinkt den letzten Schluck.
Ächzend erhebt er sich. „Ich geh‘ dann mal schlafen. Und morgen verzieh‘ ich mich. Dann kannst du weiter mit deinem kleinen Freund rummachen. Na, dem hast du ja jetzt ‘ne tolle Geschichte zu erzählen.“ Er schnaubt abschätzig.
Doch bevor Luca sich bewegen kann, tritt Jackson schnell an ihn heran und gibt ihm einen kleinen Schubs.
„Bleib!“, befiehlt er mit fester Stimme. Und kaum landet Luca in dem Polster, als Jacks sich auch schon vor ihn kniet. Seine Hände fahren nervös über Lucas Oberschenkel. Er beugt demütig den Kopf und starrt auf das Kissen vor seiner Nase.
„Tut mir leid, Luca. Ich … war … überfordert. Die Sache mit dir, die hat mich … umgehauen.“
Die vergangenen zwei Stunden ziehen an seinem inneren Auge vorbei. Wie er wie ein Irrer aus der Stadt raus zu der kleinen – halb verfallenen – Kirche gebrettert war. Wie er dort zitternd in eine Ecke gekrabbelt und erst langsam wieder zur Vernunft gekommen war. Jackson war sich bisher immer sowas von sicher, was sein Leben betrifft; seine Gefühle. Niemals hätte er damit gerechnet einen solchen Supergau an Emotionen wegen einer spontanen Vögelei zu erleben. Das war … erschütternd. Immer wieder sah er Lucas geschmeidigen verschwitzten Körper vor sich. Und sein Stöhnen wollte einfach nicht aus Jacksons Kopf.
Während er sich eine Beruhigungszigarette anzündete, versuchte er, die Situation für sich zu klären: Der Typ hat mich voll in seinen Bann geschlagen. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich süchtig nach dem. Dann steh‘ ich ganz schön blöd da. Nicht lange und er haut wieder ab; zurück in sein altes Leben. Ich will auf keinen Fall einer unerfüllten Liebe nachweinen. Meine Unabhängigkeit ist alles was ich habe. Passt da so ein Mensch rein? So ein flatterndes Fähnchen im Wind? Der versteht doch überhaupt nicht, wie ich lebe. Und ich kann nicht nachvollziehen, wie sich jemand so abhängig machen kann. Wieso nur? Er ist so unglaublich …
„Ooooh!“ Jackson raufte sich genervt die Haare. „So schön … der ist so unglaublich …“
Fuck!! Der geilste Typ, dem ich jemals begegnet bin. Ich bin sowas von geliefert.
Schließlich krabbelte er aus seiner staubigen Ecke, bestieg seine Maschine und fuhr eine weitere Stunde ziellos durch die Gegend. Als er sich wieder in der Lage sah, Luca gegenüber zu treten, fuhr er nach Hause.
Ihn angepisst vorzufinden war abzusehen gewesen; doch dass er dabei nackt und angetrunken – wie in einem Porno – mit gespreizten Beinen auf der Couch sitzen würde … das ließ Jackson erneut vor Erregung zittern.
„Du hast mich auch umgehauen“, antwortet Luca leise und seine Stimme klingt gar nicht mehr sauer; nur noch unendlich betrübt. „Und dann verpisst du dich einfach. Ich kam mir vor wie ein benutztes Flittchen.“ Er starrt neben Jackson auf den Boden.
Unablässig fahren Jacks Hände über Lucas Oberschenkel. „Das war Scheiße von mir. Kann ich das irgendwie wieder gut machen?“ Er blickt bittend empor.
Lucas Augen wirken im Kerzenschein wie zwei dunkle Löcher. Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar. Doch dann zucken seine Mundwinkel.
„Du könntest mir einen blasen!“
Fast zeitgleich zaubert seine Bemerkung Jacksons Grübchen hervor.
„Das wäre nur fair“, lächelt er. Ohne den Blick abzuwenden beugt er sich vor und küsst Lucas Innenseiten der Oberschenkel. Dieser atmet daraufhin einmal laut durch die Nase.
„Gut?“, haucht Jackson ihm zu.
„Mhmm“ Luca lehnt den Kopf gegen die Rückenlehne der Couch. „Ja, mach‘ weiter“, raunt er zufrieden. Automatisch spreizt er seine Beine ein wenig mehr. Jackson schiebt sich näher an ihn heran. Seine Lippen küssen vorsichtig Lucas noch schlaffen Penis. Immer wieder. Rauf und runter. Bis er zusätzlich seine Zunge einsetzt und jeden Zentimeter ableckt. Zwischendurch führt er den erigierenden Schwanz ganz in den Mund ein. Er lutscht und saugt, dass Luca ziemlich schnell hohe jammernde Laute entweichen. Innerlich lächelt Jackson. Das ist ja sowas von geil, wenn so ein großer Kerl beginnt, sich wehrlos zu räkeln und Geräusche von sich zu geben, die an kleine Kätzchen erinnern.
Zwischendurch blickt er an Luca empor. Mann! Dieser Typ ist dermaßen unwiderstehlich. Sein Oberkörper ist in Jacksons Augen genau richtig. Nicht zu schmal, aber auch nicht zu übertrieben. Jacks steht zwar auf Muskeln, doch nicht auf eine übertriebene Bodybuilder-Figur. Lucas Bauch ist flach; das Zentrum bildet ein ästhetisches Sixpack.
Und als hätte er Jacksons Gedanken gelesen, streichelt er sich über die Brust und kneift in seine vor Erregung hart abstehenden Brustwarzen. Doch nicht lange, schon kratzen seine unruhigen Hände erneut über das Polster neben sich.
Er hat die Augen geschlossen und im Kerzenschein zeichnen sich die Schatten seiner langen Wimpern auf der Haut ab. Ständig leckt er über seine halbgeöffneten Lippen, die dadurch im diffusen Licht verführerisch glänzen. Umrahmt wird sein schmales Gesicht von dichten langen Haaren, die ihm bis zu den Schlüsselbeinen reichen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich immer schwerer, je länger Jackson ihn verwöhnt. Du unglaubliche Schönheit! Ich will, dass du so lange wie möglich bei mir bleibst.
Immer schwerer fällt es Jackson, Lucas harten Schwanz ganz einzuführen. Auch dieses Körperteil gefällt ihm außerordentlich gut. Ein prächtiges Stück. Eine Schande, dass Luca so abstinent gelebt hat. Aber nicht mit mir, mein Freund, keucht Jackson in Gedanken. Sanft umfasst er Lucas Hoden und zieht vorsichtig daran, während er sich erneut seinen Penis in den Mund stößt. Hechelnd hält er inne.
„Rutsch mal mit dem Hintern ein Stück zu mir“, flüstert er auffordernd. Ohne die Augen zu öffnen kommt Luca seiner Bitte nach. Jackson speichelt den Mittelfinger seiner linken Hand ein und tastet sich an den nun präsentierenden Eingang.
„Mmm“, stöhnt Luca kurz auf, als der Finger in ihn dringt. Doch schon lässt seine spontane Verkrampfung nach. Jackson kann es nicht lassen und muss ihn trotzdem ein wenig reizen.
„Naa, bist du immer noch wund da hinten? Hat dir das gefallen, wie ich dich gefickt hab‘, hmm?“
Jetzt greift Luca nach seinem harten Schwanz und reibt ihn, während Jackson seine Hoden massiert und mit dem Finger nach der typischen Erhebung der Prostata sucht.
„Ja“, keucht Luca erregt. „Das war …“ Mit einem Stöhnen unterbricht er sich selbst. Jackson ist fündig geworden. Sanft drückt und massiert er weiter.
Prompt biegt Luca seinen Rücken durch. Seine Beine spreizen sich automatisch noch ein Stück.
„Du bist ein richtige Schlampe, Luca“, tadelt ihn Jackson gespielt ernst.
Seinem ‚Opfer‘ fällt es immer schwerer zu sprechen.
„Ich … bin … eine ziemlich … notgeile Schlampe!“, keucht Luca.
„Du hast es nötig, hmm?“, führt Jacks grinsend seinen Dirty-Talk weiter.
„Ja … Ja …“ Im Takt der Bewegungen des Mittelfingers und seiner eigenen Massage bewegt Luca sich auf seinen Höhepunkt zu. Als er zwischendurch die Augen öffnet, treffen sich ihre Blicke und lassen einander nicht mehr los.
„Komm!“, haucht Jackson tonlos. Lediglich an der Bewegung seiner Lippen erkennt Luca, was er sagt. Und als würde er implodieren, krampft sich sein Körper zusammen. Sein Oberkörper beugt sich leicht vor. Seine Kopfhaltung wirkt, als würde ein Raubtier auf den geeigneten Moment warten, zuzuschlagen. Seine Mähne hängt ihm wirr ins Gesicht. Eine Sekunde … zwei Sekunden … dann holt er laut Luft und schmeißt sich zurück. Er brüllt, er stöhnt, er jammert, während er auf Brust und Bauch abspritzt. So hart ist es ihm seit Ewigkeiten nicht mehr gekommen. Diese Situation ist ja auch nicht mit seiner einsamen gelegentlichen Wichserei zu vergleichen. Wow, was für eine Befreiung.
Doch das Schönste, das aller-aller Geilste an diesem Moment ist für Jackson nicht dieser verstörend weggetretene Blick, bevor Luca befreit loslässt; obwohl dieser Jacks bereits ein mulmiges Gefühl im Magen beschert. Nein, umgehauen hat ihn, dass Luca im Moment seines Höhepunkts – kaum erkennbar durch den langgezogenen Laut – seinen Namen – Jacks – gestöhnt hat.
Und noch härter trifft ihn die Erkenntnis, dass ihm diese Tatsache höllisch gefällt.