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Spielabbruch wegen Sexorgie

Es gibt Fußballplätze, die sind besonders, weil sie besonders gelegen sind. Auf 5.000 Metern über dem Meeresspiegel, mitten im Wasser, quasi als eigene Insel, oder in Felsen gesprengt. Und es gibt Fußballplätze, die sind besonders, weil sie besonders schlecht gelegen sind. Aus der Reihe »Ungünstige Orte für einen Fußballplatz«: Embrach in der Schweiz. Eine Gemeinde im Norden von Zürich, ganz viel Natur, wenig Trubel. Gilt auch für den Fußballplatz des heimischen FC, der zwischen einem Biotop und einem Waldstück liegt. Für die örtlichen Frösche ist der Fußballplatz da nichts weiter als eine Transitstrecke zwischen den Welten. Denn offenbar bevorzugen die Tierchen die kuschelige Abgeschiedenheit des Waldes, um sich der Paarung hinzugeben.

Nur sind es in der Regel ein paar wenige Tiere, die sich auf den Fußballplatz verirren. Doch auch Frösche brauchen offenbar ab und an ein bisschen Abwechslung in ihrem Liebesspiel. Bei einem Altherrenspiel zwischen dem FC Embrach und dem Gast aus Räterschen kam es daher zu Beginn der zweiten Halbzeit zu einem regelrechten Frösche-Platzsturm.

Von jeder Schüchternheit befreit, quakten und sprangen die Amphibien in tierischer Geilheit auf den Platz, füllten ihre Schallblasen, die eigens für den Paarungsruf vorhanden sind, gingen voran, gnadenlos getrieben vom Wunsch zu laichen und zielstrebiger als jeder Stürmer, der je über diesen Platz pflügte, im Sinn, endlich zum Abschluss zu kommen.

»Anfänglich hüpften nur ein paar Frösche vom nahegelegenen Biotop auf das Feld«, sagte Embrachs Vizepräsident hernach. »Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit, beim Spielstand von 2:2, änderte sich das dann aber dramatisch. Es war unmöglich weiterzuspielen, weil der Platz voll mit Fröschen war.«

Das Spiel wurde somit kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit beendet und verlegt. Von einem Stadionverbot für die Frösche ist nichts bekannt.

Schick mich, ich bin schnell!

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