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Den Sieg weggespült

Es gibt Dinge, die gehören zum Fußballschauen wie Ernie zu Bert, wie Batman zu Robin oder wie Dick zu Doof. Bratwürste zum Beispiel. Oder Bier. Vor allem Bier. Bier geht immer. Vor dem Spiel, während des Spiels, nach dem Spiel. Denn auch das ist ja das Schöne am Fußball: Es gibt immer einen Grund für Bier, und zumeist dafür, auch mal über den Durst die Luft aus dem Glas zu lassen.

Zumal Bier, machen wir uns nichts vor, nicht nur verdammt lecker, sondern auch ein ganz wunderbarer Schleusenöffner ist. Bier hilft, aus sich herauszugehen. Bier hilft, sich von eben jener Seite zu zeigen, die irgendwie auch zu einem gehört, die nur im Alltag meist still sein muss. Weil man zwar immer alles denken darf, aber nicht immer alles sagen. Für Bedenkenträger mag das primitiv klingen. Dabei ist es nichts weiter als Turbo-Katharsis. Und auch nach den Spielen verfügt Bier über den reinen Geschmackseffekt hinaus eine Funktionszulage.

Verliert die Mannschaft des Herzens, muss der Frust weggespült werden. Gewinnt die Mannschaft des Herzens, muss der Sieg gefeiert werden. Bei Unentschieden gilt es, operativ zu entscheiden. Notfalls ist allein das allerdings Grund genug, sich einen hinter die Binde zu kippen. Wer entscheidet sich schon gern?

Auch bei den Spielern eher unbeliebt: Niederlagen. Die zumeist auch schwer zu akzeptieren sind. Ein bisschen leichter geht’s allerdings, wenn man zumindest weiß, weshalb und woran man gescheitert ist. Insofern darf man sich die Jungs des ASC Schöppingen aus der Kreisliga A, Ahaus, als Optimisten denken. Und als schonungslose Verfechter der Wahrheit. Denn deren 2:4-Niederlage beim ASV Ellewick-Crosewick war schnell erklärt:

»Dieses Spiel haben wir gestern Abend verloren. Gerade in der Schlussphase hat jedes Bier zu viel richtig wehgetan«, sagte Trainer Simon A. und fügte angesichts von vier Gegentoren in den letzten 17 Minuten des Spiels an: »Wir wissen, woran es liegt.«

Immerhin kein Filmriss.

Schick mich, ich bin schnell!

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