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Flitzer der Massen

Der Großraum Göttingen, das ist in Sachen Fußball eine Art Bermudadreieck des Erfolgs. Lothar Sippel und Maximilian Beister wurden hier geboren. Ansonsten gilt: Der große Fußball, das ist immer anderswo. Und trotzdem überraschte das Ergebnis der Wahl zum »Lieblingsspieler der Region« 2016, da der Sieger Onkel Günther hieß.

Das ist nicht etwa einer dieser zu bedauernden Brasilianer, deren Eltern im Namensfindungswahnsinn einen über die eigenen, gesunden Sinne entschieden hatten, kein Leidensgenosse von Kickern wie Bismarck, Creedence Clearwater Couto oder Overath Breitner. Onkel Günther ist an sich ein gewöhnlicher Fan. An sich. Etwas Besonderes ist ihm dann doch zu eigen.

Denn Onkel Günther hatte sich dereinst in der 90. Minute eines Spiels in der Oberliga Niedersachsen, einem Auswärtsspiel seines 1. SC Göttingen 05 beim SSV Jeddeloh II, aufs Feld geschlichen. Der Rest wurde zur preisgekrönten Legende. Warum, erklärt der Geehrte am besten selbst:

»Fabi bediente mich mit einer nahezu genialen Steilvorlage, und ich erinnerte mich an meine große Fußballerzeit in der F2 beim RSV Achtum, bevor Wein, Weib und Gesang meine Karriere früh zerstörten. Eine Ballbehandlung wie der junge Netzer, technisch perfekt wie Garrincha, zog ich in den Kampf gegen Jeddeloh II, die Ungerechtigkeit des Lebens und mich. Ein Schuss, ein Tor, der Günther! Da ist das Ding, der Rest war Jubel!«

So beschrieb es der Preisträger im »Göttinger Tageblatt«. In der dortigen Lobhudelei auf »Onkel Günther« war übrigens auch zu lesen, dass er sich einst schon einmal als Torschütze versuchteft – und scheiterte. Aber »Lieblingsspieler der Region« wird man nicht, indem man seinen Traum nach einem gescheiterten Versuch zu den Akten legt.

Schick mich, ich bin schnell!

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