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Schattig: Naturstandort Wald (G)

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Ohne Eingriffe des Menschen würden in Deutschland vor allem Buchenwälder oder Mischwälder natürlich wachsen. In reinen Buchenwäldern wird das Blätterdach ziemlich dicht, am Boden ist es somit eher dunkel und es wächst recht wenig. Im Frühling, noch bevor das Blätterdach der Laubbäume den Boden abdunkelt, treiben dort der Bärlauch (Allium ursinum) oder der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) in Massen aus und bilden dichte Blütenteppiche. Dazwischen entdeckt man an der ein oder anderen Stelle das Buschwindröschen (Anemone nemorosa), die Gelbe Anemone (Anemone ranunculoides), den Märzenbecher (Leucojum vernum) oder den Aronstab (Arum maculatum). Sie alle profitieren von den äußerst fruchtbaren Böden, die im Frühjahr niemals austrocknen, aber auch nicht übermäßig nass sind. Die oberste Bodenschicht ist schön locker, da jedes Jahr im Herbst die Blätter der Bäume auf den Boden fallen und von den Bodenlebewesen wie Bakterien, Pilze, Algen und Flechten zu fruchtbarem Humus verarbeitet werden. Sie haben dort gute Wachstumsbedingungen und sind sehr aktiv, denn in diesen Wäldern gibt es weder Staunässe noch zu viel Trockenheit. Sobald die Temperaturen wärmer werden und die Blätter der Laubbäume austreiben, ziehen die Geophyten dann ein. Ein wenig teilen sich die Frühlingsblüher die Standorte unter sich auf, je nach Licht- und Feuchteverhältnissen. So findet man das Buschwindröschen praktisch überall, vom Waldrand bis hin zu den dunkelsten Bereichen des Waldes. Bärlauch und Märzenbecher lieben kühle, feuchte Plätze unter den Rotbuchen auf Kalkgestein und wachsen dann dort in großen Flächen. Der Aronstab mit seinen markanten herzförmigen glänzenden Blättern findet sich auch dort. Er zieht erst im Sommer ein und sein Fruchtstand mit den roten Beeren ist bis zum Herbst zu sehen.

Dort, wo es zu feucht, zu trocken oder zu steinig wird, besitzen andere Baumarten einen Standortvorteil gegenüber Buchen. Sobald sich Ahorn, Eschen, Eichen oder Ulmen in die Wälder mischen, sind ebenfalls große Gruppen von Geophyten zu finden, denn diese Baumarten lassen ein wenig mehr Licht durch die Baumkrone.

Eher Richtung hellerem Waldrand, wo der Boden etwas trockener ist und einen höheren pH-Wert hat, gewinnt der Hohle Lerchensporn. Der Übergang zum Halbschatten ist übrigens fließend, daher findet sich auch so manche Pflanze in beiden Regionen – im hellen Schatten ebenso wie im dunklen Halbschatten.


Im lichten Buchenwald treiben zwischen den Buschwindröschen Salomonssiegel aus.

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