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Feuchtere Wiesen (Wi2–3)

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Feuchte Naturstandorte gibt es bei uns immer seltener. Die fortschreitende Zerstörung der Lebensräume hat vor allem den Tier- und Pflanzengemeinschaften der Auen den Garaus gemacht. Feuchtwiesen (Wi3) wurden jahrzehntelang mithilfe von Wassergräben entwässert, die Flächen überdüngt und die Bäche begradigt. In den vergangenen Jahren hat zum Glück ein Umdenken eingesetzt: Auwiesen sowie temporär überschwemmte Auwälder werden als wichtige Lebensräume renaturiert und besser geschützt, sodass die Natur Gelegenheit bekommt, sich zu erholen. Hier sind schwankende Wasserstände und teilweise Überflutungen die Regel und die Pflanzen sind daran adaptiert. Dauerhafte Überflutungen vertragen Geophyten nicht. Jedoch in der Nähe von Gewässern, wo sie von einer stabilen Feuchtigkeit im Frühjahr profitieren können, gibt es natürliche Vorkommen der Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Dort wachsen auch Dichternarzissen (Narcissus poeticus).

Wer also einen Garten besitzt, der das ganze Jahr recht feucht ist, vielleicht am Rande eines Sees liegt oder auf einem kühlen Hanggrundstück, der kann auf diese robusten Schönheiten zählen. Begleitet werden sie von feuchteliebenden Wildstauden wie Wasserdost (Eupatorium), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Baldrian (Valeriana officinalis), Trollblume (Trollius europaeus), Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi) oder Schwertlilie (Iris sibirica).

Die wilde Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) mag es nicht ganz so feucht, sie gedeiht auf normalen Wiesen (Wi2), die im März und April noch kühl sind und den Winter über Wasser getankt haben. Es gibt sie nur noch an wenigen Stellen in Deutschland, wo sie geschützt sind. Diese Wiesen bestehen aus verschiedensten Pflanzengesellschaften. Darin lassen sich viele gartenwürdige Pflanzen finden, zum Beispiel Akeleien (Aquilegia), Sterndolden (Astrantia) oder Jakobsleiter (Polemonium caerulum). Weitere Geophyten sind Krokusse, Herbstzeitlosen und der Schnittlauch (Allium schoenoprasum).

Die Montbretie (Crocosmia) aus Südafrika ist ebenso Einwanderin aus warmen Regionen wie viele andere Geophyten. Bei uns gibt es sie nicht wild, in Schottland und Irland hingegen wächst sie in Massen an feuchten Böschungen und in Wiesen. Offensichtlich gefällt ihr das wintermilde Golfstromklima – und zwar ohne dass ihr die Sonne direkt auf Laub und Blüten brennt.


Auf Wiesen, die ausreichend feucht sind und nicht bearbeitet werden, wachsen Wildnarzissen.


Der Neapolitanische Krokus hat sich hier vor Jahrzehnten eingebürgert. In Deutschland gibt es einige Vorkommen, wo er ganze Wiesen bedeckt.


Die Prärielilie am Naturstandort im tief eingeschnittenen Tal des Columbia River in Oregon, USA.

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