Читать книгу Robuste Traumbeete gestalten - Ina Timm - Страница 11
Halbschattig: Naturstandort Gehölzrand (GR) und Baumschatten
ОглавлениеAn den Waldrändern wächst eine besonders üppige Vielfalt, die von dem wechselnden Licht durch die wandernde Sonne profitiert. Vor allem die Geophytenarten, die eine etwas längere Zeitspanne benötigen, um zur Blüte und zur Samenreife zu gelangen, mögen dieses Licht. Sie freuen sich über das noch fehlende Blätterdach im zeitigen Frühjahr und schätzen es, dass es nicht von jetzt auf gleich dunkel wird. Gleichzeitig schützt der Halbschatten vor Sonnenbrand. Ähnliche Lichtverhältnisse findet man auch im lichten Schatten von Felsen oder Mauern oder unter einzeln oder lose wachsenden Bäumen.
Ein Platz, der nach Süden ausgerichtet ist, bleibt im Winter relativ feucht und ist im Sommer trocken. Ein frischer Standort kennzeichnet sich durch Halbschatten mit feuchtem Boden und feuchter Luft. In der Nähe von Gewässern, in Senken oder am Rand von sommergrünen Feuchtwäldern in Auen zeigen sich feuchte Plätze.
An feuchteren Stellen, die im Halbschatten kühler bleiben, wachsen Süßdolde (Myrrhis odorata), Wiesenkerbel (Anthriscus), begleitet von Türkenbundlilien (Lilium martagon) und Pfeifengräsern (Molinia). Halbtrocken, aber im Frühjahr feucht verträgt der Salomonssiegel (Polygonatum) und die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), zwischen ihnen gedeihen Buschwindröschen, Maiglöckchen (Convallaria majalis) und Blausterne (Scilla bifolia), aber auch der Lerchensporn, der ganze Teppiche bilden kann.
Die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus), die aber keineswegs stinkt, hat es hingegen gerne sehr trocken, steht also am sonnigen Waldrand. Mit diesen Bedingungen kommen Buschwindröschen, Blauglöckchen und Maiglöckchen ebenfalls gut klar. Zudem wachsen hier Sonnenliebhaber wie Krokusse (bei uns meist Crocus neapolitanus) und Traubenhyazinthen (Muscari racemosum). Hier gibt es auch viele Gräser. Seggen wie Carex remota lieben den Halbschatten.
Maiglöckchen wachsen oft im Verbund mit Orchideen wie hier mit dem Frauenschuh (Cypripedium). Sie mögen es, wenn der Waldrand licht und der Boden frisch ist.