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Jeder Tag wird ein Sonntag für unsere Lieblinge

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Das duftet ja köstlich«, sagte mein Mann, als er neulich die Küche betrat, »was probierst du denn heute Schönes aus?«

»Rindfleisch mit Gemüse, Kleie, Reis und Leinsamen«, erwiderte ich, »und es ist eine Diät für die Hunde, damit sie ihre überflüssigen Pfunde um die Taille wieder loswerden. Für deine gibt es Knäckebrot mit Tomatenscheiben. Und nun geh und ruf die beiden.«

Mein Mann tat, als hätte er meine Aufforderung nicht gehört, und fragte eigensinnig: »Und was ist dort in dem gelben Karton?«

»Das sind dreierlei knackige Bissen mit Calcium, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen für zwischendurch und ein gesundes Gebiss.«

»Ein enormer Fortschritt für jemanden, der bisher nur eingebuddelte, vergammelte Knochen für seine Zähne benutzte. Was, um alles in der Welt, lässt dich eigentlich annehmen, dass unsere Hunde wissen, wie gesund dieses Fertigfutter ist? Haben sie jemals vor Begeisterung mit dem Schwanz gewedelt, wenn im Fernsehen solches gezeigt wurde?«, feixte er.

»Du weißt genau, dass sie nur während der Kinderstunde vor dem Kasten hocken. Wenn das Werbefernsehen kommt, gehen sie doch regelmäßig in ihre Körbchen«, verwies ich ihn streng.

Doch mit seiner Frage hatte er genau des Pudels Kern getroffen. Noch nie hatte einer unserer vierbeinigen Lieblinge nämlich zu verstehen gegeben, dass er mit Dosenfutter überglücklich war und dass er Gemüse in Flockenform einfach zum Fressen gern mochte. Aber an irgendwas musste ich mich ja halten; und da war mir unlängst eine Studie über Untersuchungen für Trockenfutter, Halbtrockenfutter und Halbfeuchtfutter in die Hände gefallen, die ein fünfzehnköpfiges Wissenschaftler-Team aus erfahrenen Veterinären, Verhaltensforschern und Biochemikern in mühsamer Kleinarbeit für Hunde aller Art erstellt hatte. Und die mussten es ja nun wirklich wissen.

Darauf hatten sich die Vorräte für unsere Vierbeiner von Essensresten menschlicher Mahlzeiten zu einem gewaltigen Feinkostregal in der Küche gemausert. Angefangen mit zehn verschiedenen Sorten eiweißreichem Fleisch in Dosen, Reisetüten, Trockenfutter aus wirtschaftlichem Einkauf im Großhandel, Gemüseflocken »Schlank und fit« für die Figur über gepresste Stangen und Würste aus Trockenfleisch mit Lebergeschmack, Calcium-Plätzchen als Betthupferl bis zu Büffelhautknochen für schneeweiße Zähne und gesundes Zahnfleisch und als absolute Spitze weiße und braune Vitamintabletten, die nach Schokolade schmeckten.

»Ich kann mir nicht helfen«, sagte mein Mann, »so richtig froh sehen unsere beiden nun auch wieder nicht aus. Vielleicht wären sie selig, wenn sie mal wieder etwas von ihres Herrchens Tisch bekämen.« Er nahm eine Tafel Schokolade vom Küchenschrank, brach sich einen Riegel ab, biss hinein und verzog entsetzt das Gesicht.

»Lass gefälligst die Finger davon«, fauchte ich, »das ist die neue bekömmliche Hundeschokolade mit Diätzucker und wenig Kakao, damit für unsere kleinen Lieblinge von nun an jeder Tag wie ein Sonntag ist.«

Männer vom Umtausch ausgeschlossen

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