Читать книгу Die Katze, die nicht sterben wollte - Schweden-Krimi - Ингер Фриманссон - Страница 4

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Sie war eine gewöhnliche graue Katze, eine Hauskatze eben. Sie reckte ihr Maul in die Höhe und miaute, wie sie es schon oft, viele Tage lang getan hatte.

Aber die menschlichen Geräusche waren verstummt und das Haus war verschlossen.

Fauchend drehte sie sich zu ihren Jungen um, die inzwischen groß geworden waren. Es war Herbst und die Zitzen des Muttertiers waren eingeschrumpft und gaben keine Milch mehr.

Die Katze grub in der Erde, kratzte, scharrte, bekam ein Stück faserigen Stoffs zwischen die Zähne und nahm einen stechenden, schleimigen Geschmack wahr.

Zum zweiten Mal in ihrem Leben hatte sie Angst.

Eine Frau kam zu der Stelle, an der die Spuren von Krallen und Pfoten zu erkennen waren, und sah aus einem Loch in der Erde etwas herausragen.

Vor Entsetzen wurde ihr eiskalt und sie wimmerte und schnappte nach Luft.

Es war ein Stück von einem Menschenarm und an dem Arm saß eine Uhr. Sie wollte die Uhr nicht sehen, konnte aber die Augen nicht davor verschließen. Sie war dreckverschmiert und verdreht, dennoch erkannte die Frau das braune Lederarmband. Sie hatte ihm geholfen es zu flicken, es auf ihr Zimmer mitgenommen und sich mit der Nadel die Finger zerstochen.

Sie hatte angefangen ihn zu vermissen.

Sie legte den Kopf in den Nacken und schrie in den bleichen, frostigen Himmel hinauf.

Die Katze, die nicht sterben wollte - Schweden-Krimi

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