Читать книгу Einmal morden ist nicht genug - Irene Scharenberg - Страница 9

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Kapitel 6

Thorben Hachlinger saß mit verkniffener Miene hinter seinem Schreibtisch. »Scheiße«, murmelte er leise vor sich hin. Wie viel er auch grübelte, er konnte nicht abschätzen, ob sich Florian mit einer Forderung zufriedengeben würde. Schließlich hatten sie lange genug zusammen zahlungswillige Kunden ins Land geschleust, und sein ehemaliger Partner wusste, wie gut man in diesem Geschäft verdiente. Hundertfünfzigtausend Piepen! Eine Stange Geld, wenn man dafür nichts weiter tun musste, als den Mund zu halten. Mit dieser Summe konnte man sich in Südamerika, der Heimat von Florians Frau, sicher eine Existenz aufbauen oder ein nettes Leben machen, aber was wäre, wenn ... Hachlinger fuhr sich mehrmals über die kleine kahle Stelle an seinem Hinterkopf und verbot sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Sollte Florian später eine weitere Forderung stellen, hatte er immer noch die Möglichkeit, sich eine Lösung auszudenken. Hachlinger versuchte, zu lächeln, und trommelte mit den Fingern seiner rechten Hand auf die Schreibtischunterlage.

»Was hast du?«, fragte seine Sekretärin, die ohne anzuklopfen in sein Büro gerauscht war. Irritiert rückte sie ihre modische Brille zurecht. »Bist du sauer, weil ich erst jetzt zur Arbeit komme? Ich habe dir doch gesagt, dass der Termin beim Zahnarzt länger dauern kann. Und ich bin wirklich froh, dass ich den überhaupt so schnell bekommen habe. Eigentlich nur, weil jemand kurzfristig abgesagt hat.« Inzwischen stand sie fast vor ihm und sah ihm prüfend ins Gesicht.

»Es hat nichts mit dir zu tun«, erklärte er seufzend. »Der Sebald macht Ärger.«

»Wieso? Ich denke, ihr arbeitet nicht mehr zusammen.«

»Wir haben unsere Zusammenarbeit leider noch nicht ganz beendet«, wich er aus. »Aber ich will dich da nicht mit reinziehen.«

»Jetzt hast du mich aber ganz schön neugierig gemacht.«

»Lass gut sein.« Seine Stimme klang nun hart und befehlend. »Massier mir lieber den Nacken. Anschließend gehen wir die säumigen Rechnungen durch.« Sie beobachtete ihn skeptisch und rührte sich nicht von der Stelle. »Komm schon! Mensch, Malu, mach du mir nicht auch noch Ärger. Tu, was ich dir sage, und ich lade dich heute Abend groß zum Essen ein. Du darfst auch das Restaurant auswählen.«

»Na also, es geht doch«, erwiderte Malu. Während sie sich ihm näherte, strich sie ihre roten Locken nach hinten. »Jetzt triffst du ja doch den richtigen Ton. Und deshalb wird mein großer Bär auch richtig schön massiert.«

Einmal morden ist nicht genug

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